Lieder zur Seefahrt, Matrosenlieder

  • Das Störtebecker-Lied

    Störtebecker und Gödeke Michael, die raubten beide zum gleichen Teil, zu Wasser und auch zu Lande. Bis daß es Gott im Himmel verdroß, des mußten sie...

  • Der Schiffer auf dem blanken Rhein

    Der Schiffer auf dem blanken Rhein, tratiketiketom, bist du der Meine , komm! Er fährt die Bahn jahraus, jahrein, tratiketiketom. Bist du der Meine, komm!...

  • Ein Seemann leidet große Not

    Was ist denn wohl eins Seemanns Leben? Wie bald ist es um ihn geschehn. Ein Seemann muß in Ängsten schweben, wenn andre Leut zur Ruhe gehn; ein Seemann...

  • Eine Seefahrt, die ist lustig

    Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön, ja da kann man manche Leute an der Reling spucken seh'n. Holahi, holaho, holahia, hia, hia,...

  • Einer Seefahrt froh Gelingen

    Einer Seefahrt froh Gelingen, da bedarf es allerlei: Frohsinn und vor allen Dingen, dass der Magen schwindelfrei. Hollahi, hollaho, hollahia, hia, hia,...

  • Frisch auf, ihr Matrosen!

    Frisch auf, ihr Matrosen, wir müssen in die See, drum hebt noch einmal das Gläschen in die Höh'. Wir wollen trinken, ein gutes Glas Wein, und lasset...

  • Hamborger Veermaster

    Ick heff mol en Hamborger Veermaster sehn, To my hoo-dah, to my hoo-dah! De Masten so scheev as den Schipper sien Been, To my hoo-dah! hoo-dah, hoo-dah...

  • Heute an Bord

    Heute an Bord, morgen geht's fort Schiff auf hoher See. Rings um uns her nur Wellen und Meer, ist alles, was ich seh. Hell die Gläser klingen, ein frohes...

  • Jetzt fahr'n wir über'n See

    Jetzt fahrn wir übern See, übern See, jetzt fahrn wir übern See, mit einer hölzern' Wurzel, Wurzel, Wurzel, mit einer hölzern' Wurzel, kein Ruder...

  • Matrosenleben

    Lustig ists Matrosenlebn, haltrjo! Ist mit lauter Lust umgeben, haltrojo! Bald nach Süden, bald nach Nord, haltrojo, treiben uns die Wellen fort, haltojo,...

  • Rolling Home

    Dor fohr vun Hamborg mol so'n olen Kassen, mit Namen heet he Magelhan. Dor weer bi Dag keen Tied tom Brassen, dat leet man all'ns bit Obends stohn. Rolling...

  • Schiffahrt

    Über die hellen Funkelnden Wellen Tanzen Libellen den lustigen Tanz, Fröhlich und munter, Auf und hinunter, Schweben und weben im sonnigen Glanz.

  • Trau kei'm Matrosen

    Kathrinchen, trau nur nicht, trau kei'm Matrosen nicht. Denn er wird dich verführen, deine Ehr wirst du verlieren: glaubs sicherlich, glaubs sicherli...

  • Wiegende Wellen auf wogender See

    Wiegende Wellen auf wogender See, wallende Fluten der Gezeiten, schaukelnd hernieder und wieder zur Höh, trägst du mein Boot im frohen Spiel. Ein frischer...

  • Wiegt mich, ihr Wogen

    Wildes, schäumendes, brausendes Meer! Rollende Wogen, von wo kommt ihr her? Pfeilschnelle Möwen, was sagt euer Schrei? Endloses Meer, nur auf dir bin...

  • Wir lieben die Stürme

    Wir lieben die Stürme, die brausenden Wogen, der eiskalten Winde rauhes Gesicht. Wir sind schon der Meere so viele gezogen, und dennoch sank uns're Fahne...

Maritimer Gesang

Die Ursprünge der Seemannslieder, auch bekannt als Shantys, lassen sich bis in die frühen Tage der Seefahrt zurückverfolgen, als das Leben an Bord von Segelschiffen extrem hart und gefährlich war. Damals entwickelten Seeleute Gesänge, um den Rhythmus ihrer Arbeit zu unterstützen, insbesondere bei gemeinsam ausgeführten Tätigkeiten wie dem Hissen von Segeln, dem Ankerlichten oder dem Pumpen von Wasser. Diese Arbeitslieder waren nicht nur in Europa verbreitet, sondern auch in anderen maritimen Kulturen.

In Europa kamen die Seemannslieder im 16. und 17. Jahrhundert auf, als die Seefahrt florierte und der Handel über die Ozeane expandierte. Die Melodien waren meist schlicht und wiederholten sich, was das Mitsingen und die Koordination der Arbeit erleichterte. Bei den Texten ging es oft um Abschied und den Gefahren der Seefahrt.

Mit dem Aufkommen der Dampfschiffe und der Mechanisierung der Seefahrt im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert verloren die traditionellen Seemannslieder ihre ursprüngliche Funktion, denn die Arbeit an Bord veränderte sich, und die Notwendigkeit für rhythmische Arbeitslieder nahm ab. Trotzdem blieben Seemannslieder ein wichtiger Teil der maritimen Kultur und fanden neue Ausdrucksformen.

Im 20. Jahrhundert wurden viele Seemannslieder von Folklore-Sammlern und Musikern wiederentdeckt und neu arrangiert aufgenommen. So avancierte das Lied Wir lieben die Stürme um die Jahrhundertwende 1900 zu einer weitverbreiteten Hymne der damaligen Jugendbewegung. Bis heute gehören Shantys wie Hamborger Veermaster und Seemannslieder wie Heute an Bord zum festen Bestandteil norddeutscher Volkskultur.

Seemannslieder sind bis heute lebendige Zeugnisse einer vergangenen Ära der Seefahrt und menschlicher Erfahrungen und Leistungen auf hoher See. Doch sie haben auch ihre lustige Seite. Davon zeugen lustige Lieder wie Eine Seefahrt, die ist lustig, das nicht nur von Kindern gerne gesungen wird.

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