Der Herbststurm braust durch Wald und Feld

Ludwig Uhland schrieb die ersten 3 Strophen, die Strophen 4+5 stammen aus der Region um die Stadt Hammer. Die Melodie schuf Albert Methfessel.

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Musiknoten zum Lied - Der Herbststurm braust durch Wald und Feld

Der Herbststurm braust durch Wald und Feld,
die Blätter fallen wieder und
von dem dunklen Himmelzelt
sehn schwarz die Wolken nieder.

Sankt Martin reitet dann sein Pferd
so schnell die Wolken eilen,
in seiner Rechten blitzt das Schwert,
die Nebel zu zerteilen.

Das Schwert, womit als Kriegersmann
den Mantel er zerschnitten,
den er geschenkt dem armen Mann,
und weiter ist geritten.

Sankt Martin war ein tapf'rer Held,
war unverzagt im Streite,
doch hing er nicht an dieser Welt,
sein Herz dem Herrn er weihte.

Wenn anderwärts auf Bergeshöh'n
die Martinsfeuer flammen,
dann zieh'n wir hier in Reihen schön
mit Fackeln all zusammen.

Die Melodie für unser Herbst- und Martinslied Der Herbststurm braust durch Wald und Feld komponierte Albert Methfessel (1785-1869). Auf diese Melodie wird auch das bekannte deutsche Weihelied Stimmt an mit hellem, hohen Klang gesungen.

Der Liedtext basiert auf den ersten drei Strophen des Gedichts »Der Herbststurm« von Ludwig Uhland (1787-1862). Die Strophe vier und fünf entstanden im Laufe der Zeit durch den Volksgesang in der Region um die Stadt Hammer an der Uecker.

Obwohl der Titel wie auch die ersten beiden Verse der ersten Strophen

Der Herbststurm braust durch Wald und Feld,
die Blätter fallen wieder

ein Herbstlied vermuten lassen, wird der Herbst nur in dieser ersten Strophe thematisiert. Die restlichen vier Strophen sind dem Heiligen Sankt Martin gewidmet, dem zu Ehren das Lied auch als Martinslied bei den herbstlichen Laternenumzügen gesungen wird.

In der Region um die Stadt Hammer an der Uecker wurde und wird bis heute Der Herbststurm braust durch Wald und Feld gerne zum Laternenlauf anlässlich des Martinsfestes von den Kindern gesungen, die sich mit ihrem Gesang in der Nachbarschaft manch süße Belohnung verdienten.

In den ländlichen Gegenden ist der Martinskult noch heute ein beliebter Brauch und es macht den kleineren Kindern Spaß, in der Abenddämmerung mit ihren Laternen durch die Straßen zu ziehen und zu Ehren des heiligen Sankt Martin Lieder wie Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin, Laterne, Laterne oder Ich geh mit meiner Laterne und Holt das Lämpchen aus dem Haus singen. Allesamt beliebte Lieder zur Herbstzeit, wenn es dunkelt und Kindergruppen mit ihren Lichtern durch die Straßen ziehen. Diesen Spaß lassen sich Kinder auch im Handy- und Social-Media Zeitalter nicht nehmen. Und gegen ein paar leckere Naschereien ist ja auch nichts einzuwenden. Darum ist ein Herbststurm, der durch Wald und Feld braust, keine Spaßbremse, sondern allenfalls eine Ermahnung, sich warm anzuziehen.

Tom Borg, 12. Oktober 2023

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