Holt das Lämpchen aus dem Haus

Traditionelles Sankt Martin Lied unbekannter Herkunft.

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Musiknoten zum Lied - Holt das Lämpchen aus dem Haus

Holt das Lämpchen aus dem Haus,
denn es ist Sankt Martin.
Dass es leuchte froh hinaus,
denn es ist Sankt Martin.
Tralalalala, Tralalalala,
denn es ist Sankt Martin.

Zündet eure Kerzen an,
denn es ist Sankt Martin,
Lieder tönen himmelan,
denn es ist Sankt Martin.
Tralalalala, Tralalalala,
denn es ist Sankt Martin.

Ziehet durch die Gassen hin,
denn es ist Sankt Martin,
froh das Herz und froh der Sinn,
denn es ist Sankt Martin.
Tralalalala, Tralalalala,
denn es ist Sankt Martin.

Kuchen gibt’s nach altem Brauch,
denn es ist Sankt Martin,
Äpfel, Nüsse, Mandeln auch,
denn es ist Sankt Martin.
Tralalalala, Tralalalala,
denn es ist Sankt Martin.

Holt das Lämpchen aus dem Haus ist ein volkstümliches Lied unbekannten Ursprungs zum Martinsumzug, das auch gerne am 11. November, dem Martinstag, im Gottesdienst zu Ehren des heiligen Martin von Tours gesungen wird.

In der christlichen Welt gilt Sankt Martin als Schutzpatron der Armen. Denn der Legende nach ritt er an einem kalten Wintertag als römischer Soldat an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Dieser Mann tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen warmen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte schenkte. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich daraus zunächst die sogenannten Heischebräuche bei denen gesellige Feste mit Speis und Trank stattfanden. Bei diesen wurden auch Martinsfeuer entzündet bei denen allerhand Schabernack getrieben wurde, so dass die Martinsfeuer im 18. Und 19. Jahrhundert aus Sicherheitsgründen polizeilich verboten wurden. Im 20. Jahrhundert wurde es aus Traditionsgründen üblich, die Saison des rheinischen Karnevals am 11. November, also dem Sankt Martins Tag, auszurufen. Gleichzeitig wurden die Martinsfeuer mehr und mehr durch Umzüge mit Kerzen und Laternen ersetzt. Und so heißt es heute im November, wenn die dunkle Jahreszeit beginnt: Holt die Laternen heraus, es ist Sankt Martin.

Heute ist aus der Tradition der Sankt Martin Umzüge ein richtiger Event geworden. Kinder basteln Papierlaternen, die mit einer Kerze ausgestattet werden. Und dann heißt es: »Laterne, Laterne Brenne auf, mein Licht, aber nur meine liebe Laterne nicht«.

Von dieser Tradition der Laternenumzüge erzählen die ersten drei Strophen des Lieds Holt das Lämpchen aus dem Haus . Doch auch die vierte Strophe hat einen realen Bezug. Denn während des Martinsingens zogen die Kinder von Haus zu Haus und erhofften sich kleinere Geschenke, meist Süßigkeiten, als Belohnung für ihren Gesang. Oder wie es in der vierten Strophe heißt: »Kuchen gibt’s nach altem Brauch […] Äpfel, Nüsse, Mandeln auch«.

Tom Borg, 11. Oktober 2023

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