Puer natus in Bethlehem

Puer natus in Bethlehem ist ein halblateinisches weihnachtliches Mischlied aus dem 14. Jahrhundert, das die Geburt Jesu besingt.

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Musiknoten zum Lied - Puer natus in Bethlehem

Puer natus in Bethlehem!
Ein Kind gebor'n zu Bethlehem!
Unde gaudet Jerusalem.
Deß freuet sich Jerusalem.

Puer natus in Bethlehem ist ein lateinisches kirchliches Weihnachtslied. Es ist in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. Als deutschsprachiges Weihnachtslied ist es bekannt als Ein Kind geboren zu Bethlehem. Aber auch Uns ist geboren ein Kindelein geht auf Puer natus in Bethlehem zurück.

Etwa seit dem 14. Jahrhundert wird dieser gregorianische Hymnus unbekannter Herkunft im Gottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag gesungen; aber auch zu Epiphanias am 6. Januar, dem Dreikönigstag, an dem der Erscheinung des Herrn gedacht wird.

Der Ursprung des Hymnus ist unbekannt. Der älteste bekannte lateinische Text stammt von Anfang des 14. Jahrhunderts. Die erste deutsche Übersetzung stammt vom deutschen Dichter und Priester Heinrich Laufenberg (um 1391/99-1460) aus dem Jahr 1439.

Die volkstümliche Liedmelodie geht zurück auf den lutherischen Theologen und Pädagogen Lucas Lossius (1508-1582). Später griff auch Johann Sebastian Bach (1685-1750) das Thema 1724 in der Kantate Sie werden aus Saba alle kommen (BWV 65) und als Orgelchoral im Orgelbüchlein (BWV 603) auf.

Zu Puer natus in Bethlehem wurden unzählige Melodien komponiert. Doch im Laufe der Jahrhunderte verschwand das Lied langsam aus dem Gesangsrepertoire. Im Gesangbuch der Deutschen Evangelischen Kirche ist es gar nicht mehr berücksichtigt, im katholischen Gotteslob (Nr. 146) als Ein Kind geboren zu Bethlehem. Anzutreffen ist es meist nur noch als Orgel- oder Orchesterwerk; gesungen wird es eigentlich nur noch als Chorwerk. Dies belegt auch die Übersicht der Videos auf Youtube, wo Chor- und Orchesteraufnahmen vorherrschen.

Und dennoch, als Impulsgeber taugt das Lied bzw. dessen Melodie auch heute noch, indem es immer wieder zu neuen Interpretationen motiviert und damit das hochhält, worum es letztlich im Lied geht: Christi Geburt, die wir als Weihnachtsfest feiern.

Tom Borg, 7. September 2023

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