Das winterliche Kinderlied A, a, a, der Winter der ist da ist heute in vielen mal mehr und mal weniger voneinander abweichenden Versionen bekannt. Die ursprüngliche Textfassung stammt von Friedrich Heinrich Eickhoff (1807-1886). Die heute bekannte Version geht auf Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) zurück, der die erste Strophe übernahm und die anderen Strophen leicht überarbeitete.
Eickhoffs Ausgangstext lautete:
E, e, e, nun gibt es Eis und Schnee.
Blumen blüh'n an Fensterscheiben,
Sind sonst nirgends aufzutreiben,
E, e, e, nun gibt es Eis und Schnee.
I, i, i, vergiss des Armen nie.
Hat oft nichts, sich zuzudecken,
Wenn nun Frost und Kält‘ ihn schrecken.
I, i, i, vergiss des Armen nie.
O o o wie sind die Kindlein froh
wenn das Christkind tut was bringen
und vom Himmel hoch sie singen
O o o wie sind die Kindlein froh
U u u ich weiß wohl was ich tu
Christkind lieben Christkind loben
mit den vielen Engeln oben
U u u ich weiß wohl was ich tu
Aus diesem Ursprungstext wurden immer wieder neue Fassungen geschaffen – und es werden wohl auch noch viele hinzukommen, denn der Text ist geradezu eine Einladung zum Schaffen neuer Strophen, woran sich auch gerne die Kleinsten versuchen.
Und auch die Melodie kommt uns bekannt vor. Denn zu Beginn ist die Melodie nahezu identisch mit der Melodie von ABC die Katze lief im Schnee. Der Mittelteil entspricht der Melodie des Weihnachtslieds Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Während Erwachsene primär den Arbeitsaufwand mit Schnee und Eis und die Gefahren im winterlichen Autoverkehr im Blick haben, freuen sich Kinder auf die weiße Jahreszeit mit Schlitten und Schnee. Denn wenn es erstmal richtig schneit, ist Weihnachten ja auch nicht mehr allzu weit. Und das ist allemal ein Grund zur Freude, denn mit dem Weihnachtsbaum kommen ja auch Nikolaus und Christkind, die beide hoffentlich prall gefüllte Säcke mitbringen…
Früher war der Winter nicht nur eine kalte Jahreszeit, sondern auch die Zeit des Ausruhens, denn des Sommers Arbeit war getan, die Ernte – hoffentlich – eingebracht und die Menschen genossen die Tage und vor allem die Abende fröhlich mit Gesang und Tanz, so man sich dieses leisten konnte. Am warmen Feuer ließ es sich gut aushalten, denn notfalls sorgte ein Gläschen selbstgebrannter Schnaps für Wärme von innen. Das Leben war damals sicherlich nicht leichter als heute, aber die Menschen wussten es zu genießen. Und darum jubelten nicht nur die Kinder: A, a, a, der Winter der ist da.
Tom Borg, 25. September 2023