Sei gegrüßt, Sankt Martin, Gottesmann

Traditionelles Martinslied auf die Melodie des Volkslieds Nun ade, du mein lieb‘ Heimatland

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Musiknoten zum Lied - Sei gegrüßt, Sankt Martin, Gottesmann

Sei gegrüßt, Sankt Martin, Gottesmann,
Sankt Martin, sei gegrüßt!
Dir zu Ehr sind all die Lämpchen an,
Sankt Martin, sei gegrüßt!
Du ein Muster der Barmherzigkeit,
bist belohnt in alle Ewigkeit,
Sankt Martin, sei gegrüßt!

Schon als Kriegsmann warst du Glaubensheld,
Sankt Martin, Glaubensheld!
Hast getan, was Gott, dem Herrn, gefällt,
Sankt Martin, Glaubensheld!
Deinen Mantel warfst zur Hälfte du
einem armen Mann aus Mitleid zu.
Sankt Martin, Glaubensheld!

Erschallet heut' dir überall,
Sankt Martin Lob und Dank.
Ertönt in lautemm Liederschall,
Sankt Martin Lob und Dank.
Es gebühret jetzt und allezeit
und in Liebe wie in Herrlichkeit,
Sankt Martin Lob und Dank.

Heil'ger Gottesmann im Himel dort,
Sankt Martin, bitt' für uns!
Hilf uns wandeln hier nach Gottes Wort,
Sankt Martin, bitt' für uns!
Du wahrer Freund in uns'rer Not,
ach erfleh' uns einen sel'gen Tod,
Sankt Martin, bitt' für uns!

Sei gegrüßt, Sankt Martin, Gottesmann ist ein traditionelles Martinslied zum Gedenken an den heiligen Sankt Martin. Gesungen wird das Lied auf die Melodie des Volkslieds Nun ade, du mein lieb‘ Heimatland.

Wie alle Lieder, die dem heiligen Sankt Martin gewidmet sind, greift auch dieses Lied auf die Geschichte mit dem Mantel zurück. Sie erzählt davon, dass Martin als römischer Soldat an einem kalten Tag an einem frierenden Bettler vorbeikam. Aus Mitleid schnitt Martin seinen Mantel in zwei Hälften und gab eine davon dem frierenden Bettler. Die Legende besagt, dass in der folgenden Nacht Martin von dem Bettler träumte und dieser sich als Jesus Christus zu erkennen gab. Darum wird die Geschichte mit dem Mantel bis in die heutige Zeit im Herbst als Theaterspiel aufgeführt oder symbolisch bei Umzügen nachgestellt.

Im Anschluss an Aufführungen zu Ehren Sankt Martins finden in der Herbstzeit, um den 11. November, Martins Todesstag, herum, traditionelle Martinsumzüge statt, bei denen Menschen mit großen und kleinen Lichtern und Laternen im Dämmerlicht oder in der Dunkelheit des Herbstabends Martinslieder singend durch die Straßen ziehen. Jedes einzelne dieser Lichter will sagen, wie es dieses Lied besingt, »Danke, lieber Sankt Martin« für deine gute Tat, die uns als Vorbild für Nächstenliebe und Barmherzigkeit dient.

Auch dieses Lied, Sei gegrüßt, Sankt Martin, Gottesmann, ist eine Lobeshymne auf den heiligen Martin um ihn und seine guten Taten zu ehren. Geschrieben wurde der Text von einem unbekannten Verfasser und vermutlich im Laufe der Zeit vom Volksmund zurechtgesungen und textlich angepasst. Denn neben hochdeutschen Textfassungen gibt es zu solch traditionellen Gesängen meist auch lokale mundartliche Textversionen, die sich auch inhaltlich mal mehr und mal weniger voneinander unterscheiden.

Tom Borg, 13. Oktober 2023

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