Schäfers Klagelied (Reichardt)

(Da droben auf jenem Berge)

Goethes Gedicht Schäfers Klagelied wurde vielfach vertont. Die hier vorgestellte Bearbeitung stammt von Luise Reichardt aus dem Jahre 1818. Die Fassung von Carl Friedrich Zeltner.

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Musiknoten zum Lied - Schäfers Klagelied (Reichardt)

Da droben auf jenem Berge,
da steh’ ich tausendmal,
an meinem Stabe hingebogen,
und schaue hinab in das Tal.

Dann folg ich der weidenden Herde,
mein Hündchen bewahret mir sie.
Ich bin herunter gekommen
und weiss doch selber nicht wie.

Da stehet von schönen Blumen
die ganze Wiese so voll.
Ich breche sie, ohne zu wissen,
wem ich sie geben soll.

Und Regen, Sturm und Gewitter
verpass’ ich unter dem Baum.
Die Türe dort bleibet verschlossen;
und alles ist leider ein Traum.

Es stehet ein Regenbogen
wohl über jenem Haus!
Sie aber ist fortgezogen,
und weit in das Land hinaus.

Hinaus in das Land und weiter,
vielleicht gar über die See.
Vorüber, ihr Schafe, nur vorüber!
dem Schäfer ist gar so weh.

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