Das Volkslied für Kinder Lirum, larum, Löffelstiel wurde als Text ohne Melodie bereits 1808 von Achim von Arnim und Clemens Brentano in Des Knaben Wunderhorn (Band 3, Seite 37) aufgenommen. Damals noch mit dem Hinweis, dass dieses Lied gesungen wird, »wenn die Kinder ihre heiße Suppe rühren«.
Als Herkunftsort des Liedes wird von Franz Magnus Böhme Sottenheim in Thüringen (1858)genannt, was aber nicht ganz sicher ist.
Die Melodie nach der Lirum, larum, Löffelstiel gesungen wird, findet man leicht abgewandelt am Anfang des Weihnachtslieds Morgen kommt der Weihnachtsmann wieder.
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dann ein Abzählreim mit gleichem Titel aber anderen Verszeilen populär:
Lirum, larum, Löffelstiel,//wer das nicht kann,//der kann nicht viel,//lirum, larum, leck,//und du bist weg.
Auch bei Theodor Fontane findet man die Titelzeile unseres Liedes, und zwar im Gedicht Summa Summarum, das Fontane im Jahre 1908 verfasste:
Eine kleine Stellung, ein kleiner Orden
Fast wär ich auch mal Hofrat geworden,
Ein bißchen Namen, ein bißchen Ehre,
eine Tochter "geprüft", ein Sohn im Heere,
Mit siebzig 'ne Jubiläumsfeier,
Artikel im Brockhaus und im Meyer ...
Altpreußischer Durchschnitt, Summa Summarum,
Es drehte sich immer um Lirum Larum
Um Lirum Larum Löffelstiel.
Alles in allem - es war nicht viel.
Und auch bei Tisch im Kindergarten lässt sich die Titelzeile unseres Lieds unterbringen: »Lirum, larum, Löffelstiel, alle Kinder essen viel!«
Überhaupt, Kinder scheinen die »Lirum, larum, Löffelstiel« noch heute zu mögen. Es gibt diverse Aufnahmen des Kinderlieds auf Youtube – auch von Kindergruppen, wie beispielsweise Die Liollipops.
Aber auch Erwachsene lassen sich von der kindlichen Heiterkeit anstecken. 1999 präsentierten die Volksmusiker der Alpenrebellen eine moderne Version von »Lirum, larum, Löffelstiel« Allerdings haben nur Melodie und Titelzeile aufgegriffen und den restlichen Text frei hinzugedichtet.
Alternative Form:
Tom Borg, 11. Mai 2023