Brüder, zu den festlichen Gelagen
hat ein guter Gott uns hier vereint;
allen Sorgen laßt uns jetzt entsagen,
trinken mit dem Freund, der's redlieh meint.
|: Da, wo Nektar glüht, valleralla!
holde Luft erblüht, valleralla!
wie den Blumen, wenn der Frühling scheint. :|
Laßt uns froh die goldne Zeit durchschwärmen,
hangen an des Freundes treuer Brust;
an dem Freunde wollen wir uns wärmen,
in dem Weine kühlen unsre Lust!
|: In der Traube Blut, valleralla!
trinkt man deutschen Mut, valleralla!
wird der Mann sich hoher Kraft bewußt. :|
Nippet nicht, wenn Bacchus Quelle fließet,
ängstlich an des vollen Bechers Rand;
wer das Leben tropfenweis' genießet,
hat des Lebens Deutung nicht erkannt:
|: Nehmt ihn frisch zum Mund, valleralla!
leert ihn bis zum Grund, valleralla!
den ein Gott vom Himmel uns gesandt! :|
Auf des Geistes lichtgewohnten Schwingen
stürzt der Jüngling mutig in die Welt,
wack're Freunde will er sich erringen,
die er fest und immer fester hält.
|: Bleibt die Meinen All'
bis zum Welteinfall,
treu den Freund ewig zugestellt! :|
Lasst nicht Jugendkraft umsonst verrauchen,
in dem Becher winkt der goldne Stern;
Honig lasst uns von den Lippen saugen,
Lieben ist des Lebens süsser Kern!
|: Ist die Kraft versaus't,
ist der Wein verbraus't,
folgen Charon, wir dir gern!