Der Abend hüllt das schöne Land
in immer schwärzeres Gewand,
bald stehn wir ganz im Dunkeln.
Die Erd' ist kalt, hat keinen Schein,
wir müssen stets im Finstern sein,
will's nicht von oben funkeln,
will’s nicht von oben funkeln.
Mein Auge hat kein eignes Licht,
von selber, Vater, zieht es nicht;
du bist des Lichtes Quelle!
Nur wen’s mit gläubigem Gemüt
zu deinem ew'gen Lichte zieht,
dem wird das Auge helle,
dem wird das Auge helle.
Die Wolken hangen tief und schwer;
und von dem ganzen Sternenheer
kein Strahl ist heut‘ zu sehen.
Dem Tage ist sein Bett gemacht.
Auch ich muss zu derkalten Nacht
ich kann ihr nicht entgehen,
ich kann ihr nicht entgehen.
Ein Schauder geht aus ihrem Tor’
mit stiller Ruh’ zugleich hervor,
umfängt das süße Leben.
Getrost, mein Herz! Du brauchst die Ruh‘!
Schließ’ du in Gott dein Auge zu;
Licht wird er wieder geben.
Licht wird er wieder geben.
Befehlt die Seele Gott dem Herrn!
Das Morgenrot ist uns nicht fern;
wer wollte sich betrüben?
Nehmt still und ruhig gute Nacht!
Uns Allen ist ein Bett gemacht.
Schlaft wohl, ihr meine Lieben!
Schlaft wohl, ihr meine Lieben!