Beim Rheinwein

(Vom Flaschenhaupt den Pfropfen fort)

Das Trinklied Beim Rheinwein dichtete Emil Rittershaus 1876. Die Musik stammt von Hermann Gilbert.

  • Text
  • Download

Downloadformate

Musiknoten zum Lied - Beim Rheinwein

Vom Flaschenhaupt den Pfropfen fort
und vom Humor die Zügel!
Frau Musika, sie geb dem Worte
die leichten, flinken Flügel
und auf des Liedes Schwingen
steig´ das Herz zu dieser Stunde
hoch in der Freude Sonnenreich
in lust'ger Zecherrunde.

Und haben wir kein Flügelpaar,
das trägt bis zu den Sternen –
vom Schmetterling, nicht nur vom Aar,
lässt fliegen auch sich lernen.
Der Falter soll uns Lehrer sein,
der Sorgen gift'ge Nattern,
des Lebens Staub und Dorn und Neid
beim Wein zu überflattern.

Jung Röslein frisch, jung Röslein rot,
du schönster Maigedanke,
du bietest uns das Himmelsbrot
zum duft'gen Himmelstranke.
Du holdes Kind, du Frühlingsflur,
lass scherzen uns und kosen!
Es brechen nicht, es küssen nur
die Falter sacht die Rosen.

Vom Taukelch trinkt der Schmetterling;
die Römer uns gebühren –.
Schon ziert des Bechers blanker Ring
ein Kranz von Perlenschnüren.
Wir schlürfen sie, und jeder Druck
fällt von der Brust uns leise;
es zieht der Geist in solchem Schmuck
in sel'ge Götterkreise.

Die Götter trinken Brüderschaft
mit uns, den Erdensöhnen,
und hellen Klangs, mit voller Kraft
soll unser Sang ertönen:
im gold'nen Wein ist Sonnenschein
da ist das rechte Leben!
Gesegnet sei der Vater Rhein,
gesegnet seine Reben!

 Top