Lebenspflichten

Die Lebenspflichten stammen von Ludwig Christian Hölty (1776) und die Musik von Johann Friedrich Reichardt (1779).

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Musiknoten zum Lied - Lebenspflichten

Rosen auf den Weg gestreut
und des Harms vergessen!
Eine kleine Spanne Zeit
ward uns zugemessen

Heute hüpft, im Frühlingstanz
noch der frohe Knabe
Morgen weht der Totenkranz
schon auf seinem Grabe

Wonne führt die junge Braut
heute zum Altare
Eh die Abendwolke taut
ruht sie auf der Bahre

Ungewisser, kurzer Dauer
ist dies Erdenleben
und zur Freude, nicht zur Trauer
uns von Gott gegeben.

Gebet Harm und Grillenfang
gebet ihn den Winden
ruht, bei frohem Becherklang
unter grünen Linden

Lasset keine Nachtigall
unbehorcht verstummen,
keine Bien' im Frühlingstal
unbelauschet summen

Schmeckt so lang es Gott erlaubt
Kuss und süße Trauben
Bis der Tod, der alles raubt
kommt, sie euch zu rauben

Unser'm schlummerndes Gebein
in die Gruft gesäet
duftet nicht der Rosenhain
der das Grab umwehet

Fühlet nicht den Wonneklang
angestoßner Becher
nicht den frohe Rundgesang
weingelehrter Zecher

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