Lasst die Politiker doch sprechen

Leopold Friedrich Günther von Goeckingk schrieb 1782 das Gedicht Lasst die Politiker doch sprechen, das auf eine Volksweise gesungen wird, die seit 1796 bekannt ist.

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Musiknoten zum Lied - Lasst die Politiker doch sprechen

Lasst die Politiker doch sprechen
Singt, Freunde, singt und seid vergnügt
Lasst sie die Köpfe sich zerbrechen
Ob Frankreich, oder England siegt
Uns kapert man kein Schiff, kein Boot
Was haben wir denn nun für Not.

Lasst Frankreichs rot' und weiße Weine
Im Preise steigen immerhin
Noch wächst ja Wein an Uunser'm Rheine
Und fast ertränkt man uns darin
Denn unser Wirt, das seht ihr wohl
Schenkt gar zu gern die Gläser voll.

Allein, Herr Wirt, nicht gar zu fleißig!
Denn jeder Kopf verträgt es nicht
Wer scherzhaft war, wird leicht sonst beißig
Und wer nur spöttelte, der sticht
Das Liedchen wär auf einmal aus
Und schade wär's um solchen Schmaus.

Weg mit den Riesen von Pokalen,
Der and're Kriege leicht gebiert,
Als unsre Hand mit Mandelschalen,
Mit Kernen und mit Stielen führt,
Nimm dich in Acht, da drüben du,
Jetzt fliegt ein Apfelkern dir zu.

Nun sagt ich's nicht, du wirst es fühlen!
Doch soll nicht etwa dieser Kern an dir
Vielleicht mein Mütchen kühlen;
Ei was sich liebt, das neckt sich gern.
Denk’ jeder, was er will, dabei,
Denn lieben heißt gar vielerlei.

Doch lasst das Beste nicht vergessen
Da wir uns hier so herzlich freu'n:
Frau Wirtin! Dank für euer Essen
Herr Wirt! habt Dank für euren Wein!
Nicht wahr, wir waren bei euch froh?
Seid's nächstens bei uns wieder so.

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