Heidelberg, du Jugendbronnen

Den Text dichtete Albrecht Graf Wickenburg 1888, die Weise komponierte Otto Lob 1899

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Musiknoten zum Lied - Heidelberg, du Jugendbronnen

Heidelberg, du Jugendbronnen
Zauberin am Neckarstrand
solchen Fleck, uns warm zu sonnen
gab der Herrgott keinem Land.
Schläger schwirren, Gläser klingen
alles atmet Frohnatur,
selbst im Wald die Vöglein singen:
Gaudeamus igitur!

Wohl die alte Burg voll Narben
trauert um vergangne Zeit,
doch sie tut's in lichten Farben
fröhlich-feuchter Traurigkeit.
Schaut sie aufs so sie Bürsten
wie mit sanfter Rührung hin,
denkt sie ihrer alten Fürsten,
die so groß und stark darin.

Schaumend tosten hier die Becher,
und Herrn Otto Heinrich galt's,
der berühmter noch als Zecher,
denn als Graf der schönen Pfalz.
Nur ein Burgzwerg traf's noch besser,
der ging recte gleich zum Spund,
und das größte aller Fässer
schlürft' er aus bis auf den Grund!

Seine Tat, so kühn gelungen,
lebt im Lied unsterblich fort,
und der Sänger, der's gesungen,
ragt in Erz gegossen dort.
Schar um Schar zum Scheffelhaine
wogt empor auf Waldespfad,
und »Altheidelberg, du Feine«
summt's dort oben früh und spat!

Frohe Stadt, zum Unterpfande,
dass dein Glück dich nicht verlässt,
grüßt uns hoch von Dachesrande
ein verwegnes Storchennest!
Ei, wie han's die lebensfrischen
Weiblein sich hier gut bestellt;
Geht der Storch im Neckar fischen,
kommt was Lustiges zur Welt!

So gedeih bei Storch und Kater,
fröhliche Studentenschaft!
Brausend klingt dein Landesvater
stets bei Wein und Gerstensaft!
Prosit deinem Sangesmeister,
Prosit deinem großen Zwerg,
Scheffels und Perkeo's Geister
walten über Heidelberg!

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