Arm und klein ist meine Hütte,
aber Ruh und Einigkeit
wohnt in ihr; auf jedem Tritte
folget uns Zufriedenheit.
Lass die Liebe bei uns wohnen,
die uns Blumenkränze flicht,
o Geschick! Dann neid um Kronen
ich den größten Fürsten nicht.
Wenn mein Weibchen mir am Herzen
heiter wie ein Engel liegt,
und mit Singen und mit Scherzen
sich in meinen Armen wiegt;
dann die Silberquelle rauschet
vor der kleinen Hütte Tür,
uns der Mond allein belauschet,
Gott, ach Gott, wie dank' ich's dir!
Mit dem ersten Sonnenstrahle
weckt mit einem Kuss sie mich,
sitzt mit mir beim Morgenmahle,
freut des regen Lebens sich;
eilet dann mit heitern Sinnen,
von den Kindern froh umtanzt,
und beginnt den Flachs zu spinnen,
den ihr meine Hand gepflanzt.
O wie ist sie frisch und fröhlich,
wenn sie Märchen vorerzählt!
Gott, wie ist der Mensch so selig,
der sich nicht um Reichtum quält!
Arm und klein ist meine Hütte,
doch ein Sitz der Einigkeit.
Gott, erfülle du die Bitte:
lass uns nur Genügsamkeit!