
Wer ist der immer frohe Mann,
der Gram und Mißmut meistern kann?
Der Jäger ist's, sein leichtes Blut
|: hüpft rasch in hoher Lebensglut. :|
Wer ist der eisenfeste Mann,
der Wind und Wetter trotzen kann?
Der Kriegsheld? ja! doch nicht allein,
|: ein Jäger pflegt es auch zu sein. :|
Wer ist der Mann, der Rang und Gold
entbehren kann bei kargem Sold?
Der Jäger, denn Genügsamkeit
|: belohnt ihn mit Zufriedenheit. :|
Sein Paradies ist Wald und Flur
und seine Gottheit die Natur;
frei, wie der Hirsch im Forste, frei,
|: verhöhnt er alle Sklaverei! :|
Der Hunger würzt sein schwarzes Brot,
drum ist sein Antlitz frisch und rot.
Bei seinem Mahl vergnügt zu sein,
|: bedarf er keiner Leckerei'n. :|
Nur selten labt ihn Rebensaft,
doch stärkt auch Wasser seine Kraft,
und um das kupferne Gesicht
|: beneidet er den Schlemmer nicht. :|
Ihn schmückt kein köstliches Gewand,
nicht eitler Prunk und Modetand,
ein grüner Rock, ein gut Gewehr
|: sind ihm genug. Was will er mehr? :|
Wohl mir, daß ich ein Waidmann bin!
Welch Glück ist nicht ein froher Sinn,
dem in der Hoffnung holdem Grün
|: selbst in der Wüste Rosen blüh'n. :|