Wenn des Frühlings erste Strahlen lächeln,
sich der Buche Knospen öffnen zum Erblühn,
und des Zephyrs Fittiche umfächeln,
|: Hain und Wiese keimt zum neuen Grün. :|
Schleich' ich frühe, wenn der Mond noch schimmert
zum Verhören auf bereifte Bahn;
denn noch eh' die Morgensonne flimmert,
|: balzt im Forst der stolze Auerhahn. :|
Ihn, das Bild der wütenden Begierden,
die die Wesen in den Abgrund ziehn;
ihn, den vorher Scheu und Vorsicht zierten,
|: reißt nun Wollust ins Verderben hin.:|
Auf der Eiche, unter frechen Tönen,
trippelt er auf breitem Ast umher,
taub für alles, außer seiner Schönen,
|: kennt er hebberauscht die Furcht nicht mehr.:|
Und er ruft, die Flügel ausgebreitet,
seine Hühner voller Zuversicht.
Rasch hinan! bis ihr den Stand erschreitet,
|: denn er hört und sieht die Mörder nicht! :|
Doch jetzt schweigt er; - angehalten!
Stille! bis der schwarze Schwelger wieder ruft;
Horcht! nun schnalzt er in der Sehnsucht Fülle,
|: schnell an seinen Stand in hoher Luft! :|
Und ihn stürzt ein Blitz der Flinte nieder,
doppelt braust des Donners Widerhall;
er verschließt die roten Augenlider,
|: und das Dickicht rauscht bei seinem Fall. :|
Neu belebet durch des Frühlings Wonne,
hoch erhoben durch des Waidmanns Glück,
kehr' ich nun beim hellen Licht der Sonne
|: mit der seifnen Beute stolz zurück. :|