Weihnacht ist heut!
Wir sind erfreut,
|: dass der Herr Jesu Christ
zur Welt geboren ist. :|
Hörst du den Klang,
den Engelsgesang.
|: Betend die Hirten knien,
weil unser Heil erschien. :|
Komme auch du,
mein Kind herzu;
|: dir auch wird ew'ges Heil
Friede und Gnad' zu teil. :|
Weihe dein Herz
in Freud und Schmerz
|: zu seinem Krippelein,
so wirst du selig sein. :|
Weihnachtstag, mit der Anfangszeile »Weihnacht ist heut!« ist ein freudiges Weihnachtslied des deutschen evangelischen Pfarrers und Kirchenliedautors Johann Peter Schück (1811-1892).
Die Aussage dieses Weihnachtslieds ist klar und deutlich umrissen mit der Anfangszeile »Weihnacht ist heut!«. Denn Weihnachtstag ist ein Jubellied mit dem die Freude über die Geburt Jesu' zum Ausdruck gebracht wird. Wir freuen uns, dass »der Herr Jesu Christ zur Welt geboren ist«, wie es in der ersten Strophe heißt. Ihm zu Ehren erschallen Jubellieder, die Gott preisen und die Geburt seines Sohnes, und damit die Menschwerdung Gottes, preisen.
»Hörst du den Klang, den Engelgesang?« lautet die Frage der zweiten Strophe. Sie ist an uns alle gerichtet, denn wir alle sollen uns freuen und Gott loben. So wie die Hirten, die niederknieten aus Ehrfurcht. Sie sollen uns Vorbild sein, die Hirten, die damals im Stall zu Bethlehem vor der Krippe mit dem Jesuskind niederknieten. Wir sollen es ihnen gleichtun, Gott loben und preisen, damit uns »ew'ges Heil« zuteil wird.
In heutiger Zeit, wo Konsum ein regelrechter Freizeitsport geworden ist, sind Tage der Entspannung und der Besinnung selten geworden. Der Weihnachtstag ist einer der wenigen Gelegenheiten, wo wir als Gesellschaft einen Gang zurückschalten und ein klein wenig zur Ruhe kommen, sofern nicht das Weihnachtsfest selbst uns in hektische Betriebsamkeit treibt.
Weihnachten ist, und war es schon immer, eine Zeit der Besinnung und ein Moment, unser tägliches Leben, unser Sein und unsere Ziele zu hinterfragen. Denn am Weihnachtstag werden wir zwangsweise mit Gott und Religion konfrontiert, egal, ob es uns interessiert oder nicht. Gefühlt zwei Monate lang ziehen uns Advent und Weihnacht in ihren Bann . Weihnachtsmusik erklingt in allen Medien, Weihnachtsdekoration wohin man auch schaut. Nur der eigentliche Anlass für das Weihnachtsfest, der geht dabei oft verloren. Doch genau diesen beschwört das Weihnachtslied Weihnachtstag.
»Komme auch du, mein Kind herzu« heißt es in der dritten Strophe. »ew'ges Heil« sowie »Friede und Gnad'« werden uns in Aussicht gestellt. Doch dazu müssen wir dem Kindlein in der Krippe unser Herz schenken, uns ihm zuwenden. Das ist die Botschaft dieses Lieds, denn: »Weihnacht ist heut!«
Tom Borg, 3. November 2023
