Von allen Ländern in der Welt

Von allen Ländern in der Welt dichtete Georg Philipp Schmidt von Lübeck 1810. Albert Gottlieb Methfessel komponierte Anfang des 19. Jahrhunderts die Musik dazu. Erk und Böhme listen das Lied in ihren Werken unter dem Titel »Deutscher Ehrenpreis«.

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Musiknoten zum Lied - Von allen Ländern in der Welt

Von allen Ländern in der Welt
Das deutsche mir am besten gefällt,
Es träuft von Gottes Segen;
Es hat nicht Gold noch Edelstein
Doch Männer hat es, Korn und Wein
Und Mädchen allerwegen.

Von allen Sprachen in der Welt
Die deutsche mir am besten gefällt,
Ist freilich nicht von Seiden;
Doch wo das Herz zum Herzen spricht,
Ihr nimmermehr das Wort gebricht,
In Freuden und in Leiden.

Von allen Mädchen in der Welt
Das deutsche mir am besten gefällt,
Ist gar ein herzig Veilchen;
Es duftet, was das Haus bedarf,
Ist nicht, wie Rose, dornenscharf,
Und blüht ein artig Weilchen.

Von allen Frauen in der Welt
Die deutsche mir am besten gefällt,
Von inner und von außen;
Sie schafft zu Hause, was sie soll,
Die Schüssel und die Wiege voll,
Und sucht das Glück nicht draußen.

Von allen Freunden in der Welt
Der deutsche mir am besten gefällt,
Von Schale, wie von Kerne;
Die Stirne kalt, der Busen warm,
Wie Blitz zur Hülfe Hand und Arm,
Und Trost im Augensterne.

Von allen Sitten in der Welt
Die deutsche mir am besten gefällt,
Ist eine feine Sitte;
Gesund an Leib und Geist und Herz,
Zu rechten Stunden Ernst und Scherz,
Und Becher in der Mitte!

Es lebe die gesamte Welt!
Dem Deutschen deutsch am besten gefällt,
Er hält sich selbst in Ehren;
Und lässt den Nachbar links und rechts,
Wess Landes, Glaubens und Geschlechts,
Nach Herzensluft gewähren.

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