Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum

Das Kinderlied Summ, summ, summm dichte Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1835. Gesungen wird es auf eine volkstümliche Melodie des 19. Jahrhunderts.

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Musiknoten zum Lied - Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum

Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum.
Ei wir tun dir nichts zuleide,
flieg' nur aus in Wald und Heide.
Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum.

Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum.
Such in Blumen, such in Blümchen
dir ein Tröpfchen, dir ein Krümchen!
Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum.

Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum.
Kehre heim mit reicher Habe,
bau uns manche volle Wabe.
Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum.

Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum.
Bei den Heilig-Christ-Geschenken
wollen wir auch dein gedenken.
Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum.

Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum.
Wenn wir mit dem Wachsstock suchen
Pfeffernüss' und Honigkuchen.
Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum.

Summ, summ, summ, Bienchen summ herum ist ein weiteres volkstümliches Kinderlied von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) aus dem Jahr 1835. Es zeigt einmal mehr die Naturverbundenheit des politisch kritischen Dichters, dem wir so viele Natur- und Kinderlieder zu verdanken haben. Damals lautete der Titel schlicht „Biene“, dann „Bienchen summ herum!“. Erst später wurde das markante „summ, summ, summ“ in die Titelangabe integriert.

Gesungen wird Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum auf eine österreichische Volksweise aus dem 19. Jahrhundert, die 1825 aufgezeichnet wurde. Carl Reinecke (1824 - 1910) komponierte 1875 eine alternative Melodie unter dem Titel „An die Biene“, die sich jedoch nicht durchsetzen konnte.

Das naturverliebte Kinderlied Summ, summ, summ, Bienchen, summ herum hat bis heute nichts von seiner Beliebtheit verloren; es wird noch heute gern und viel gesungen. Allerdings werden die Strophen vier und fünf heute kaum noch gesungen, denn sie stellen einen weihnachtlichen Bezug her zu den Gaben, die wir dank der fleißigen Bienchen erhalten, indem wir der fleißigen Bienchen gedenken wenn wir die weihnachtlichen Gaben entgegennehmen, was nicht so recht zu den ersten drei Strophen passen mag. Zwar geht es in den ersten Strophen auch um das Lob der fleißigen Bienchen, doch werden sie dort direkt angesprochen. Mit „Ei wir tun dir nichts zuleide“ wird den Bienchen signalisert, dass sie nichts von uns Menschen zu befürchten haben, dass wir ihnen nichts zuleide tun. Im Gegenteil, wir freuen uns über die Arbeitsleistung der fleißigen Insekten, die bei den Besuchen der Blüten die Pflanzen bestäuben und anschließend Honig erzeugen, der eigentlich für die Bienen selbst bestimmt ist. Wir Menschen „rauben“ letztlich den Bienen, die sich von Nektar und Honigtau ernähren, deren Nahrung, weil wir den süßen und gesunden Honig ebenfalls gerne naschen. Und so relativiert sich das vermeintliche Loblied Summ, summ, summ, Bienchen summ herum, denn spätestens in der dritten Strophe sagen die Worte “Kehre heim mit reicher Habe, bau uns manche volle Wabe“ warum uns das Wohl der fleißigen Bienchen tatsächlich am Herzen liegt: Wir wollen den Honig der Bienen…

Tom Borg, 1. August 2023

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