
Dort, wo der alte Rhein mit seinen Wellen
so mancher Burg bemooste Trümmer grüßt,
dort, wo die blauen Trauben saft'ger schwellen,
und küh1er Most des Winzers Mühe süßt:
|: dort möcht' ich sein, dort möcht' ich sein,
bei dir, du Vater Rhein,
auf deinen Bergen möcht' ich sein! :|
Ach könnt' ich dort in leichter Gondel schaukeln,
ach hört' ich dort ein mildes Winzerlied,
viel schön're Träume würden mich umgaukeln,
als sie der Pleiße flaches Ufer biet't.
|: Dort möcht' ich sein, dort möcht' ich sein,
wo deine Welle rauscht,
wo's Echo hinterm Felsen lauscht! :|
Dort, wo der grauen Vorzeit schöne Lügen
sich freundHch drängen um die Phantasie,
dort ist, nein, meine Sehnsucht kann nicht trügen,
dort ist das Land der schönen Poesie.
|: Dort möcht' ich sein, dort möcht' ich sein,
bei dir, du Vater Rhein,
wo Sagen sich an Sagen reih'n! :|
Wo Burg und Kloster sich aus Nebel heben,
und jedes bringt die alten Wunder mit,
den kräft'gen Ritter sah' ich wieder leben,
er sucht das Schwert, mit dem er oftmals stritt.
|: Dort möcht' ich sein, dort möcht' ich sein,
wo Burgen auf den Höh'n
wie alte Leichensteine stehn! :|
Ja, meine Schritte will ich dorthin flügeln,
wohin sich jetzt nur meine Sehnsucht träumt,
will freudig eilen zu den Rebenhügeln,
wo die Begeist'rung aus Pokalen schäumt.
|: Bald bin ich dort, dald bin ich dort,
und du, mein Vater Rhein,
stimmst froh in meine Wünsche ein! :|