Sagt, wo sind die Veilchen hin
Die so freudig glänzten,
Und der Blumenkönigin
Ihren Weg bekränzten?
Jüngling, ach! der Lenz entflieht
Diese Veilchen sind verblüht
Sagt, wo sind die Rosen hin
Die wir singend pflückten
Als sich Hirt und Schäferin
Hut und Busen schmückten?
Mädchen, ach! der Sommer flieht
Diese Rosen sind verblüht.
Führe denn zum Bächlein mich
Das die Veilchen tränkte
Das mit leisem Murmeln sich
In die Täler senkte
Luft und Sonne glühten sehr:
Jenes Bächlein ist nicht mehr
Bringe denn zur Laube mich,
Wo die Rosen standen
Wo in treuer Liebe sich
Hirt und Mädchen fanden
Wind und Hagel stürmten sehr
Jene Laube grünt nicht mehr
Sagt, wo ist das Mädchen hin
Das, weil ichs erblickte,
Sich mit demutvollem Sinn
Zu den Veilchen bückte?
Jüngling! alle Schönheit flieht:
Auch das Mädchen ist verblüht
Sagt, wo ist der Sänger hin,
Der auf bunten Wiesen
Veilchen, Ros’ und Schäferin,
Laub’ und Bach gepriesen?
Mädchen! unser Leben flieht
Auch der Sänger ist verblüht