Nachtwandler

(Trommler, lass dein Kalbfell klingen)

Nachtwandler ist ein Gedicht von Gustav Falke.

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Musiknoten zum Lied - Nachtwandler

Trommler, lass dein Kalbfell klingen,
und, Trompeter, blas darein,
dass sie aus den Betten springen,
Mordio, Michel, Mordio! schrein.
Tuut und trumm, tuut und trumm,
Zipfelmützen ringsherum.

Und so geh ich durch die hellen,
Mondeshellen Gassen hin,
fröhlich zwischen zwei Mamsellen,
Wäscherin und Plätterin:
Links Luischen, rechts Marie,
und voran die Musici.

Aber sind wir bei dem Hause,
das ich euch bezeichnet hab,
macht gefälligst eine Pause,
und seid schweigsam wie das Grab!
Scht und hm, scht und hm,
sachte um das Haus herum.

Meine heftige Henriette
wohnt in diesem kleinen Haus,
lärmen die wir aus dem Bette,
kratzt sie uns die Augen aus.
Scht und hm, scht und hm,
sachte um das Haus herum.

Lustig wieder, Musikanten!
die Gefahr droht nun nicht mehr;
trommelt alle alten Tanten
wieder an die Fenster her!
Tuut und trumm, tuut und trumm,
Zipfelmützen ringsherum.

Ja, so geh ich durch die hellen,
mondeshellen Gassen hin,
fröhlich zwischen zwei Mamsellen,
Wäscherin und Plätterin:
Links Luischen, rechts Marie,
und voran die Musici.

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