Mignons Leid

(Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh'n)

Goethes Gedicht Mignon (Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn?) aus »Wilhelm Meisters Lehrjahre«; hier mit der Melodie von Friedrich Heinrich Himmel aus dem Jahr 1814.

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Musiknoten zum Lied - Mignons Leid

Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh'n,
im dunkeln Laub die Goldorangen glüh'n,
ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
die Myrthe still und hoch der Lorbeer steht!
Kennst du es wohl? Dahin, dahin
möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, zieh'n!

Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach,
es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach.
Und Marmorbilder steh'n und seh'n mich an:
"Was hat man dir, du armes Kind, getan?"
Kennst du es wohl? Dahin, dahin
möcht' ich mit dir, o mein Beschützer, zieh'n!

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im nebel seinen Weg,
in Höhlen wohnt der Drachen alte Brut,
es stürzt der Fels und über ihn die Flut.
Kennst du ihn wohl? Dahin, dahin
geht unser Weg, o Vater, laß uns ziehen!

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