Männer und Buben

(Das Volk steht auf, der Sturm bricht los)

Den Text von Männer und Buben mit der kämpferischen ersten Zeile »Das Volk steht auf« schrieb Karl Theodor Körner am17. August 1813 nach Ablauf eines Waffenstillstandes an diesem Tag auf die alte Volksweise von »Lille du allerschönste Stadt« nach der auch das Lied »Brüder, mir ist alles gleich« gesungen wird.

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Musiknoten zum Lied - Männer und Buben

Das Volk steht auf, der Sturm bricht los.
Wer legt noch die Hände feig in den Schoß
Pfui über dich Buben hinter dem Ofen
Unter den Schranzen und unter den Zofen
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht
Und deutscher Wein erquickt dich nicht

Stoßt mit an Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann

Wenn wir die Schauer der Regennacht
Unter Sturmespfeifen wachend vollbracht
Kannst du freilich auf üppigen Pfühlen
Wollüstig träumend die Glieder fühlen
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht…

Wenn uns der Trompeten rauher Klang
Wie Donner Gottes zum Herzen drang
Magst du im Theater die Nase wetzen
Und dich an Trillern und Läufen ergötzen
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht…

Wenn die Glut des Tags versengend drückt
Und uns kaum ein Tropfen Wasser erquickt
Kannst du Champagner springen lassen
Kannst du bei brechenden Tafeln prassen
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht…

Wenn wir vorm Drange der würgenden Schlacht
Zum Abschied ans ferne Liebchen gedacht
Magst du zu deinen Mätressen laufen
Und dir mit Golde die Lust erkaufen
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht…

Wenn die Kugel pfeift, wenn die Lanze saust
Wenn der Tod uns in tausend Gestalten umbraust
Kannst du am Spieltisch dein Septleva brechen
Und mit der Spadille die Könige stechen
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht…

Und schlägt unser Stündlein im Schlachtenrot
Willkommen dann, sel'ger Soldatentod
Du verkriechst dich in seidene Decken
Winselnd vor der Vernichtung Schrecken
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht…

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