|: Es war einmal klein Käthchen,
Jung-König sah sie gern. :|
Von allen Dirnen strahlte sie
wie ein gold'ner Stern.
|: "Und hör", sprach er, "klein Käthchen,
und willst du werden mein, :|
Grauross mit goldnem Sattel,
die sollen werden dein. "
|: "Grauross mit goldnem Sattel,
die sind für mich zu schön: :|
gib sie der jungen Königin,
lass mich mit Ehren gehen! "
|: "Und hör, du kleines Käthchen,
willst du dich fügen mir, :|
das von Stein im Walde,
das will ich geben dir. "
|: "Das Schloss vom Stein im Walde,
das ist mir gar nicht schön, :|
gibs deiner jungen Königin,
lass mich mit Ehren gehen! "
|: "Und hör, du kleines Käthchen,
willst mir gefällig sein, :|
ein Kron von rotem Golde,
die soll dich schmücken fein."
|: "Eine Kron von rotem Golde
ist nimmer mir Gewinn, :|
gib sie der jungen Königin,
lass mich in Ehren ziehn! "
|: "Und hör, du kleines Käthchen,
willst du nicht werden mein, :|
will ich dich lassen werfen
in die Nageltonne ein. "
|: "Willst du mich lassen werfen,
in die Nageltonne ein, :|
so werden Gottes Engel
meiner Unschuld Helfer sein. "
|: So musst' gar grausam sterben
klein Käthchen jung und schön; :| :|
zwei weiße Tauben trugen
es hin zu sel'gen Höhn.
|: Der junge König bleichte
in seinem goldnen Saal; :|
zwei schwarze Raben trugen ihn
hin zur Höllenqual.