Joy to the World ist eines der beliebtesten und bekanntesten Weihnachtslieder aus dem angelsächsischen Sprachraum, das in Teilen auf dem Chor Hoch tut euch auf im Messias von Georg Friedrich Händel (1685–1759) zu basieren scheintt und 1836 von Lowell Mason (1792–1872) adaptiert und arrangiert wurde. Neuere Forschungen belegen, dass wohl eine englische Melodie zugrunde lag, die 1830 mit geistlichen Texten publiziert wurde.
Den englischen Text Joy to the World verfasste Isaac Watts (1674–1748) im Jahre 1719 nach dem zweiten Teil des Psalms 98.
Wie beliebt Joy to the world über alle Grenzen hinweg ist, sieht man nicht nur an der Masse der Videos auf Youtube, sondern auch daran, wer alles dieses Lied eingesungen. Die Liste der Top-Interpreten liest sich wie das Who Is Who der Musikbranche. Darunter sind Country-Stars wie Johnny Cash (1970) und Dolly Parton (2004), Gosphel-Queen Mahalia Jackson (2005) und Aretha Franklin (2006), die Opern-Stars Opernstars Peter Hofmann (1989) und Placido Domingo (2001) und unzähle Superstars der Popmusik wie Whitney Houston (1996), Mariah Carey (1994), Boney M. (1984), Neil Diamond (1994) und in auch die Kelly Family (1981).
Doch das Kuriose ist, dass ausgerechnet in England, woher die Melodie stammt, das Lied Joy to the world nicht die Bekanntheit erreichte wie in anderen Ländern.
Die Intension des Textes von Joy to the world ist eineutig: Es ist ein kraftvolles und erhebendes Lied, das Hoffnung und Freude in die Welt bringen soll, denn Jesus ist geboren. Darüber sollen wir uns freuen, ja, die ganze Welt soll sich freuen »Joy to the world!«Wir sollen fröhlich sein, – und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Joy to the world eigentlich kann das ganze Jahr über gesungen werden, denn mit dem Geburtstag Jesu' endet ja nicht automatisch unser Glaube und unsere Hinwendung zu Gott. In der ersten Strophe heißt es »heav'n and nature sing« - »Himmel und Natur singen«. Tun wir es doch auch…
Auf das Jahr 1897 datiert eine der frühen Übersetzungen ins Deutsche vom baptistischen Theologen Walther Rauschenbusch (1861-1918):
Freue dich, Welt, dein König naht.
Mach deine Tore weit.
An Gnaden reich und hehr an Tat,
der Herr der Herrlichkeit,
der Herr der Herrlichkeit,
der Herr, der Herr, der Herrlichkeit.
Freue dich, Welt, dein König naht.
Nun rausche froh dein Sang!
Von Feld und Flur, von Berg und Meer
erschall' der Jubelklang!
Erschall' der Jubelklang,
erschall', erschall' der Jubelklang!
Tag brich herein! Der Herr gebeut!
Vorbei der Menschheit Nacht
Sein Zepter ist Gerechtigkeit,
und Lieb' ist seine Macht!
Und Lieb' ist seine Macht!
Und Lieb', und Lieb' ist seine Macht!
Spätere Übersetzungen ins Deutsche sind überwiegend urheberrechtlich geschützt und können hier nicht wiedergegeben werden.
Tom Borg, 11. September 2023