Ich bin ein lust'ger Jägersknecht,
schieß auch recht;
schieß mir einen goldnen Specht.
Dieser Specht trägt goldne Federn,
fliegt ins Gebüsch;
wenn ich ihn erwisch',
schieß ich ihm aufs Leder.
Was ein Jäger haben soll,
hab' ich wohl;
all' mein' Taschen, die sein voll.
Schönes Pulver, Blei und Kugel
schieß' ich so fix
aus meiner Büchs
nach diesem Vogel.
Ich ging die Linden hin und her,
mit Gewehr,
wollt' auch sehn, was da passier':
Aber da war nichts zu finden,
hier und dort,
an jenem Ort
bei den Linden.
Ich ging vor der Kammertür
mit Plaisir;
wollt' auch sehn, was da passier'.
Sie hebt das Röcklein in die Höh';
vor ihrem Bett
stund sie ganz nett
und jagt die Flöh'.
Hat sie mir kein Wort gesagt
von der Jagd,
hätt' so gerne mitgemacht!
Sollt' mich nicht verdrießen,
und sollt' ich auch
die ganze Nacht
kein Wildpret schießen.
Als die Jagd nun war getan,
fing sie an:
Mutter, schaff' sie mir ein Mann!
Einen Mann von zwanzig Jahren;
jetzt ist Zeit,
wo mich's erfreut,
nach Lieb' zu fahren.
Krieg' ich dann noch keinen Mann,
fang' ich an,
fang' ich andre Wirtschaft an.
Fang' ich an das schöne Leben
und sag': Gut' Nacht!
Mein' Jungfrauschaft
muß ich aufgeben.