Herzlich tut mich erfreuen

Das Jubellied über die Sommerzeit Herzlich tut mich erfreuen entstand vermutlich um 1540. Ein erster Druck erschien 1545 in Wittenberg. Die Urheber sind jedoch unbekannt.

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Musiknoten zum Lied - Herzlich tut mich erfreuen

Herzlich tut mich erfreuen
die fröhlich Sommerzeit,
all mein Geblüt erneuen,
der Mai viel Wollust beut.
Die Lerch tut sich erschwingen
mit ihrem süßen Schall,
lieblich die Vögelein singen,
voraus die Nachtigall.

Der Kuckuck mit seim Schreien
macht fröhlich jedermann.
Des Abends fröhlich reihen
die Meidlein wohlgetan;
spazieren zu den Brunnen
pflegt man in dieser Zeit.
All Welt sucht Freud und Wunne
mit Reisen fern und weit.

Es grünet in den Wälden,
die Bäume blühen frei,
die Röslein auf den Feldern
von Farben mancherlei;
ein Blümlein steht im Garten,
das heißt: Vergiß nicht mein.
Das edle Kraut Wegwarten
macht guten Augenschein.

Ein Kraut wächst in der Auen
Mit Namen Wolgemuth,
liebt sehr die schönen Frauen,
dazu die Holderblut;
die weiß und roten Rosen
hält man in großer Acht,
kann Geld daraus gelosen,
schön Kranz man daraus macht!

Das Kraut Jelänger jelieber
An manchem Ende blüht,
bringt oft ein heimlich Fieber
wer sich nicht dafür hüt;
ich hab es wohl vernommen,
doch kann man dem vorkommen:
Wer Maßlieb braucht all Tag.

Des Morgens in den Taue
die Meidlein waschen gan.
Gar lieblich sie anzuschauen
die schönen Blümlein stan.
daraus sie Kränzlein machen
und schenken ihrem Schatz.
Tun sie freundlich anlachen
und geben ihm ein Schmatz.

Darum lob ich den Sommer,
dazu den Maien gut,
der wendt uns allen Kummer
und bringt uns Freud und Mut.
Der Zeit will ich genießen,
dieweil ich Pfennig hab;
und wenn es tut verdrießen,
der fall die Stiegen ab!

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