Herrlich ist's im Grünen!
Mehr als Opernbühnen
ist mir abends unser Wald,
wenn das Dorfgeläute
dumpfig aus der Weite
durch der Wipfel Dämm'rung hallt.
Hoch aus mildem Glänze
streut in wildem Tanze
mir das Eichhorn Laub und Moos;
Fink und Amsel rauschen
durch die Zweig' und lauschen
rings im jungen Maigeschoß.
Fern am Ellernholze
äst in Ruh' der stolze
Kronhirsch längs dem Weidendamm.
Überhüllt vom Laube,
girrt die Ringeltaube
im Gerank am Eichenstamm.
In der Abendhelle
funkelt die Libelle,
sanft vom Farrenkraut gewiegt;
Mückenschwärm' erheben
sich aus Binsengräben,
und der braune Schröter fliegt.
Iris und Ranunkel
blüh'n im Weidendunkel,
wo durch Tuff die Quelle schäumt,
die mit Spiegelglätte,
dort im Rasenbette,
Wies' und Birkental umsäumt.
Ob dem Felsenpfade
schimmert die Kaskade,
wie ein flatternd Silberband,
hell durch Laubgewimmel
blinkt der Frühlingshimmel
und die Berge Schneegewand.
Zauberisch erneuen
sich die Phantaseien
meiner Kindheit hier so licht!
Rosenfarbig schweben
Duftgebild' und weben
ein elysisch Traumgesicht.