Heiland Balder, über die Erde,
die dir Blumen zu Füßen bereitet,
kommst du in maiengoldener Luft,
segnend hältst du die heil'gen Hände,
und es ist als strömten Flammen,
unsichtbare, von ihnen aus.
Weiß sind deine langen Gewande,
wie aus Lilienlicht gewoben,
rotgoldleuchtend ist dein Haar;
deinen Weg entlang an den Büschen
blüht es von Rosen, roten Rosen dir,
dem Auferstandenen, zu.
Heiland Balder, deine Lippen lächeln,
als hätten sie in Schmerzkrampf,
in Verachtung nie gezuckt.
Heiland Balder, deine Augen strahlen
in Himmelsglanz, als wären nie
sie gebrochen in bitterm Tod.
Überm Haupt die ewiger Sonne,
unterm Fuß die blühende Erde,
schreitest du in lauter Licht,
tönendes Silber das Lerchentrillern
hoch in den Lüften und unsre Seele,
selig ein knieendes Gebet.