Grünet Felder, grünet Wiesen

Grünet Felder, grünet Wiesen ist ein Weihnachtslied aus Ebensee (Oberösterreich)

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Musiknoten zum Lied - Grünet Felder, grünet Wiesen

Grünet Felder, grünet Wiesen
weil der Heiland ist gebor'n,
den Gott selber auserkiesen,
sonsten wären wir verlor'n.
Drum so lasset uns frohlocken
und ihn benedeien all,
schaut nur, schaut nur,
er liegt dorten in ein'm schlechten Ochsenstall.

Ich will die Pfeifen auch mitnehmen,
den Dudelsack nimmst du mit dir,
wenn das Kind fängt an zu weinen,
pfeifen wir ein'n Tanz ihm für.
Danach hebt's bald an zu lachen
und hört mit dem Weinen auf!
Ja, es wird auf uns herlachen,
wenn wir so schön spielen auf.

O mein Kind, wir alle grüßen
und von Herzen bitten dich:
Wenn wir einmal sterben müssen,
sei so gut, verdamm uns nicht!
Tu die Sünden uns verzeihen
und die Straf auch schenken mit
und den Himmelstrost verleihen,
das ist unsre große Bitt.

Der Titel des Volkslieds Grünet Felder, grünet Wiesen, übedrliefert aus Ebensee in Oberösterreich, lässt auf den ersten Blick ein Frühlingslied vermuten. Dies ist es auch, aber nur symbolisch. Denn eigentlich ist es ein Weihnachtslied, das die Geburt Jesu feiert. Der Frühling findet in unseren Herzen statt, in unserer geistlichen Welt, vor dem Hintergrund, dass wir Menschen alle verloren wären, gäbe es nicht Gott, der uns seinen Sohn geschickt hat. Er bringt Licht in unsere dunkle Welt. Darum rufen wir fröhlich: Grünet Felder, grünet Wiesen als Ausdruck unserer Freude über die Geburt von Jesus Christus und als Zeichen dafür, dass der Heiland geboren wurde um uns vor dem Verlorensein zu retten, wird die Natur grün und blüht wieder auf. »Schaut nur« wird gerufen. Er, Jesus, er »liegt dorten in ein'm schlechten Ochsenstall«. Und doch ist er unser aller Retter.

Wir Menschen sollen uns darüber freuen und Gott danken, dass Jesus in Bethlehem geboren wurde. Wir sollen das Kindlein besuchen gehen, ihm huldigen und es zum fröhlichen Lachen bringen. Das geht am besten mit fröhlicher Musik. Deshalb packt das lyrische Ich in der zweiten Strophe des Lieds Pfeifen und Dudelsack ein, damit dem Kind Freude bereitet werden und es erheitert werden kann, wenn es zu weinen beginnen sollte. »Ja, es wird auf uns herlachen« heißt es im vorletzten Vers der zweiten Strophe. Wir wollen musizieren, um dem Kindlein eine Freude zu machen und es glücklich zu machen. Allerdings nicht ganz selbstlos. Denn in der dritten Strophe bittet das lyrische Ich das Kind:

O mein Kind, wir alle grüßen
und von Herzen bitten dich:
Wenn wir einmal sterben müssen,
sei so gut, verdamm uns nicht!

Wir Menschen bitten Jesus, uns unsere Sünden zu vergeben und uns nicht zu verdammen, wenn wir sterben. Wir bitten um die Gnade Gottes und den Trost des Himmels.

Und darum sind wir alle jetzt aufgerufen, das Kindlein zu besuchen. Nicht, indem wir nach Bethlehem pilgern, sondern indem wir in Gedanken bei ihm sind und es den Kindern im Lied Grünet Felder, grünet Wiesen nachmachen und dem Jesuskind, das uns zu Weihnachten geboren ist, in unsere Herzen aufnehmen und ihm frohe Lieder singen.

Tom Borg, 27. Oktober 2023

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