Ich weiß eine Stelle auf steiler Höh',
man sieht dort hinunter zum tiefen See.
Es kreiset der Adler in blauer Luft,
es weht uns umschmeichelnd, wie Tannenduft.
Dort hauset der Gemsbock, dort nistet der Aar,
die menschliche Fußspur nimmt selten man wahr!
Am starrenden Felsen in sicherer Hut
die Rose der Alpen geborgen ruht!
Sie hat sich ergeben dem Felsgestein,
sie will es umschlingen, sein Eigen nur sein.
Und zwischen den Klüften romantisch und wild
ein sprudelnder Bergbach dem Felsen entquillt.
Den Jäger ergreift es wie Liebesweh!
er schaut voll Verlangen zur steilen Höh';
dort stehet der Gemsbock, dort muß er hinauf!
Er steiget und klettert in eilendem Lauf!
- Jetzt hat er's erreichet nach vielfacher Pein!
Jetzt sieht er den Gemsbock!
er zielt - er ist sein!