Frühlingsempfindung

(Alles liebt und paart sich wieder)

Frühlingsempfindung dichtete Wilhelm Gottlieb Becker 1872 auf eine Melodie, dieJohann Franz Xaver Sterkel 1801 komponierte.

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Musiknoten zum Lied - Frühlingsempfindung

Alles liebt und paart sich wieder,
liebend steigt der Lenz hernieder
und umarmt die junge Flur.
Süßes, sehnendes Verlangen,
einem Wesen anzuhangen,
lebt und webt durch die Natur,
lebt und webt durch die Natur.

Von des Jünglings Lieb erkoren,
schwebt, im holdenTraum verloren,
ahnungsvoll das Mädchen her;
Liebe bringend, Lieb‘ empfindend,
unterliegt es, überwindend,
liebt und wird geliebt wie er,
liebt und wird geliebt wie er.

Was Gefild und Hain belebet,
was im Bach, in Lüften schwebet,
hüpft und flattert Paar um Paar:
Reben, die noch einsam wanken,
streben sanft sich zu umranken,
und ein Baum wird ihr Altar,
und ein Baum wird ihr Altar.

Jedes Blümchen auf der Aue
glüht in eines andern Taue,
liebend, wie sich Blicke nah'n.
Jedes Knöspchen wird ein Gatte,
jedes Gräschen auf der Matte
schmiegt sich an ein andres an,
schmiegt sich an ein andres an.

Alles fühlt der Liebe Segen,
Lüftchen hauchen Lieb' entgegen,
bräutlich ist die Flur geschmückt.
Aber ach ich irr' alleine,
bis das Mädchen, das ich meine,
mich an Mund und Busen drückt,
mich an Mund und Busen drückt.

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