Es geht nichts über die Gemütlichkeit,ei ja, ja so,
wenn der Vater zu der Mutterin die Bettstatt steigt, ei ja, ja so.
Es geht nichts über die Gemütlichkeit
(Es geht nichts über die Gemütlichkeit)
Tanzlied aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, da in vielen Gegenden Deutschlands bekannt war.
Das Lied Es geht nichts über die Gemütlichkeit ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts in vielen Gegenden Deutschlands bekannt. Der Text, der zum Abwandeln und Weiterdichten geradezu einlädt, ist dabei in vielen Varianten verbreitet worden. Wer die »Bettstatt« der ersten Strophe zu anstößig findet, kann stattdessen singen:
- Wenn der Vater mit der Mutter auf die Kirchweih geht; ei ja, ja so!
Auch vielerorts beliebt ist die scherzhafte Neckerei Richtung ältere Generation:
- Wenn die Oma mit dem Opa auf die Kirmes geht; ei ja, ja so!
Weitere Textvarianten sind:
- Haben wir kein Geld, haben's and're Leut; ei ja, ja so!
- Zum Heiraten haben wir noch lange Zeit; ei ja, ja so!
Wegen der fröhlichen und leicht zu erlernenden Melodie ist das Lied auch in Kindergärten sehr beliebt. Dort wird es gerne als Einladung betrachtet, neue Liedstrophen zu erfinden. Dazu können alle Kinder miteingebunden werden und helfen, neue Texte zu schaffen.
Aufgrund der fröhlichen und schwungvollen Melodie ist das Lied auch zum tanzen geeignet. Das macht besonders dann Sinn, wenn sich der Text des Liedes mit Tanzbewegungen visualisieren lässt. Dann können die Kinder nicht nur singen, sondern dazu auch noch entsprechende Tanzbewegungen machen.
Über die Herkunft des Lieds ist wenig bekannt. Mitte des 19. Jahrhunderts war es ein in vielen Gegenden Deutschlands bekanntes und beliebtes Tanzlied. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts tauchte es unter dem Titel »Maruschka« als niederdeutsches Tanzlied auf. Aber auch in der Pfalz und dem Saarland war es weit verbreitet.
Den Volkstanzcharakter des Lieds unterstreicht nicht zuletzt der fröhliche Refrain, der geradezu dazu einlädt, beim übermütigen Tanz gesungen zu werden.
Die Melodie von Es geht nichts über die Gemütlichkeit ist einfach strukturiert und vor allem sehr eingängig. Das wiederkehrende »ei ja, ja so« tut ein Übriges. In (nicht nur feucht-) fröhlicher Runde macht es Spaß, gemeinsam mit den anderen diese vier kurzen Wörter mit voller Begeisterung zu singen. Kein Wunder also, dass Es geht nichts über die Gemütlichkeit bis heute nichts an seiner Beliebtheit bei Groß und Klein verloren hat.
Tom Borg, 16. Januar 2024