Ein Prosit, ein Prosit
der Gemütlichkeit,
ein Prosit, ein Prosit
der Gemütlichkeit!
Schenkt ein, trinkt aus,
schenkt ein, trinkt aus!
Ein Prosit der Gemütlichkeit
Ein Prosit der Gemütlichkeit, dieser Klassiker der Stimmungslieder und Trinklieder wurde mündlich weitergegeben und gehört heute zu den bekanntesten Stimmungsliedern.
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Das Trinklied Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit ist das wohl bekannteste deutsche Trinklied, das auf keinem Volksfest und in keinem Bierzelt fehlen darf. Schon gar nicht in Bayern oder gar dem Oktoberfest, wo es im Schnitt 2-3 Mal pro Stunde in Bierzelten gespielt wird. Es ist die Party- und Bierhymne schlechthin und mit Bayrischer Gemütlichkeit verbunden wie die Maß mit dem Oktoberfest. Dieses Lied kann ja nur aus Bayern stammen, von woher sonst?
Doch weit gefehlt! Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit stammt aus Chemnitz. Komponiert und gedichtet wurde es Ende des 19. Jahrhunderts vom Musiker und Chorleiter Bernhard Dittrich (1840 – 1902), einem Hobbymusiker, der eigentlich Buchhalter war. Dass es dennoch zu einem in ganz Deutschland bekannten Wiesen-Hit Wurde, liegt an Georg Lang, einem Wirt aus Nürnberg, der das Lied hörte und ›auf der Wiesn‹ spielen ließ, womit die Geschichte der unsterblichen Bier- und Wiesn-Hymne ihren Lauf nahm.
Doch das »Prosit« ist nur eine Hälfte des Lieds. Die andere bildet das Wort »Gemütlichkeit«. Dieser Begriff beschreibt den typisch deutschen Mix des zufriedenen Wohlbefindens und der Behaglichkeit. Denn Gemütlichkeit und gemütliches Beisammensein, ist ein wichtiger Teil unserer Kultur. Und genau darum geht es in der zweiten Hälfte des Textes. Es ist ein »Prosit der Gemütlichkeit«, wir stoßen auf sie an auf die Gemütlichkeit und trinken einen Schluck auf sie. Somit ist es ist ein Ausdruck der Freude darüber, dass man gemütlich beisammensitzen kann. Und das ist so ziemlich das Gegenteil von einem sinnlosen Besäufnis.
Gemütlichkeit ist nun einmal ein emotionales Grundbedürfnis der meinsten (deutschen?) Bürger. Es drückt neben Behaglichkeit und Zufriedenheit aber auch aus, dass man das Leben in vollen Zügen genießen kann, die kleinen Freuden des Lebens fühlt und lebt. Die Fähigkeit samt der Gelegenheit, das Leben in vollen Zügen zu genießen, macht das Leben erst lebenswert. Und am schönsten ist es meistens, gemütlich mit Familie, Freunden oder Kollegen zusammen und gemütlich Zeit miteinander zu verbringen. Und darauf erheben wir gerne das Glas für Ein Prosit der Gemütlichkeit.
Tom Borg, 29. Mai 2023