
Drei König' führet göttlich' Hand
mit einem Stern aus Morgenland
zum Christkind durch Jerusalem
in einem Stall nach Bethlehem.
»Gott führ' und auch zu diesem Kind
und mach' aus uns sein Hofgesind'«!
Die König' waren Weisheit voll,
im Himmelslauf erfahren wohl,
und gleich als Brüder alle drei
sich gaben in eine Kompanei.
Gott sammle uns durch seine Kraft
in diese ihre Bruderschaft!
Der Stern war groß und wunderschön,
im Stern ein Kind mit einer Kron',
ein goldnes Kreuz sein Zepter war,
und alles wie die Sterne klar.
O Gott, erleucht vom Himmel fern
die ganze Welt mit diesem Stern!
Aus Morgenland in aller Eil',
kaum dreizehn Tag' viel' hundert Meil'
Berg auf, Berg ab durch Reif und Schnee
Gott suchten sie durch Meer und See.
Gott, laß uns auch nicht werden hart
kein Kirchengang noch auch Wallfahrt!
Herodes nicht ein' halbe Stund'
in seinem Hof sie halten kunnt':
Jerusalem sie lassen steh'n
und eilends fort zur Krippe geh'n.
Gott, laß uns auch nicht halten ab
vom guten Weg bis zu dem Grab!
Sobald sie kamen zu dem Stall,
auf ihre Knie sie fielen all'.
Die Schätz' heraus und Kisten auf:
Gold, Weihrauch, Myrrhen mit ganzem Hauf.
O Gott, nimm an auch unser Gut,
Herz, Leib und Seel', Gut, Ehr' und Blut!
Mit Weihrauch und gebog'nem Knie
erkannten sie die Gottheit hie,
mit Myrrhen sein' Menschheit bloß,
mit rotem Gold ein' König groß.
Gott halt uns auch bei diesem Sinn,
kein Ketzerei laß schleichen in.
Maria hieß sie willkommen sein,
legt' ihn' ihr Kind ins Herz hinein:
Das tragen sie im Herzen mit,
kein' ander' Schatz begehrens' nit.
O Jungfrau rein, du göttlich'r Thron,
in unser Herz leg deinen Sohn!
Mit solchem Zehrgeld wohl verseh'n
zum Vaterland sie fröhlich geh'n;
ihr Zehrgeld das süß' Kindlein war,
ihr frei' Geleit der Engel Schar.
Gott geb' uns auch am letzten Zug
der Zehrung und Beschützung g'nug!