Die Jägerbraut

(Kennt ihr die Maid, die braune Dirn')

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Musiknoten zum Lied - Die Jägerbraut

Kennt ihr die Maid, die braune Dirn'
mit glattem Sinn und krausem Haare,
mit roten Lippen, hel1er Stirn
und himmelblauem Augenpaare?

Zigeunerblut, das wilde Kind
mit heißem Herzen, frischem Mute,
des Odem würzig, rein und lind,
doch Glut entfacht im Jägerblute?

Sagt an, wie heißt des Jägers Braut,
der ew'ge Treue er geschworen,
und deren Herz sich still vertraut
ihn zum Gesellen hat erkoren?

Von wilden Rosen schmückt ein Strauß
des keuschen Busens wonnig Blühen,
ihr blitzend Aug' lacht weit hinaus,
und sonnig ihre Wangen glühen.

Frühmorgens badet sie im Tau
die zarten Glieder; die küßt trocken
dann die Sonne, ihre Kammerfrau!
Haarkräusler Wind kämmt ihr die Locken.

Vielstimmig schallt ihr trällernd Lied
von Lieb' und Lust am Sommertage,
und wenn der Mond vom Himmel sieht,
tönt süß noch ihrer Sehnsucht Klage.

Nachts ruht sie unterm Sternenzelt
bei Elfentanz und Liebesfeier;
sein zart Gespinst gebreitet hält
um sie des Nebels dichter Schleier.

Zu Füßen ihr der Waldbach rauscht
uralter Märchen Wiegelieder,
der Nebelwicht, die Elfe lauscht,
der Traumgott regt sein bunt Gefieder.

Dann schleicht zu ihr der Jägersmann
hinaus, in ihren weichen Armen
und ihrer Liebe Zauberbann
bei stillen Freuden zu erwarmen.

Da träumt er sich im Paradies,
der Welt entrückt und ihrem Leide -:
Sagt an, wer ist die Maid, so süß,
des Jägers Braut? - Es ist die Heide!

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