Es kamen drei Schneider wohl an den Rhein
und kehrten beim Gastwirt zu Ingelheim ein,
am Rhein, am Rhein.
Sie hatten im Sack keinen Heller mehr
doch dürstete jeden von ihnen so sehr,
nach Wein, nach Wein.
Herr Wirt, wir hab´n keinen Kreuzer Geld
doch waren wir weit herum in der Welt
am Rhein, am Rhein.
Wir können jeder ein Meisterstück
das lehren wir ihn, das bringt ihm Glück
für‘n Wein, für‘n Wein.
Ihr Burschen, ich will euer Narr nicht sein
ich bin ja der Gastwirt von Ingelheim
am Rhein, am Rhein.
Und könnt ihr nicht jeder ein Meisterstück
so brech ich auch jedem von euch das Genick
statt Wein, statt Wein.
Der erste nun fing einen Sonnenstrahl
und fädelt ihn ein in die Nadel von Stahl
am Rhein, am Rhein.
Er näht ein zerbrochenes Weinglas zusamm´
dass man auch die Naht nicht erkennen kann
im Wein, im Wein.
Der zweite darauf eine Mücke fing
die grad über seine Nase ging,
am Rhein, am Rhein.
Die Mücke, die hatt´ in dem Strumpfe ein Loch
so klein es auch war, er stopfte es doch
für Wein, für Wein.
Der dritte, der nahm die Nadel zur Hand
und bohrte sich mächtig und tief in die Wand
am Rhein, am Rhein.
Er flog wie ein Blitz durch das Nadelöhr
ich hab es gesehen und bei meiner Ehr
im Wein, im Wein.
Der Wirt sprach, sowas hab ich noch nie gesehn
drum soll euch, ihr Bursch, auch mein Dank nicht entgehn
am Rhein, am Rhein.
Er nahm einen Fingerhut, schenkte ihn voll
da, Burschen, nun sauft euch toll und voll
im Wein, im Wein.