Der Natur zu Liebe

(Um Tigern gleich zu morden, in Wäldern weit und breit)

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Musiknoten zum Lied - Der Natur zu Liebe

Um Tigern gleich zu morden,
in Wäldern weit und breit,
hab' ich Dianens Orden
mich wahrlich nicht geweiht;
nein, einem edlern Triebe
dank' ich mein grün Gewand;
nur dir Natur zu Liebe
wählt' ich den Jägerstand,
nur dir Natur zu Liebe
wählt' ich den Jägerstand!

Dir hat mein Herz geschworen;
als Weidmann hast du mich
zum Liebling auserkoren,
des, preis' ich, Holde, dich!
Du machst Gebirg' und Felder
und selbst die Finsternis
|: der wildbewachs'nen Wälder
für mich zum Paradies! :|

Versteckte Pfade führen
zu deinem Heiligtum;
sie mutig aufzuspüren,
bringt Jägern Glück und Ruhm.
Den täuscht verlor'ne Mühe,
der deinen Wink nicht kennt,
|: und wenn er spät und frühe
durch Dorn und Dickung rennt. :|

In deiner Reize Fülle
schwelgt, Göttliche, mein Blick;
dich täglich ohne Hülle
zu schauen, welch ein Glück!
Uns Jägern, rauh und bieder,
ward dieser Vollgenuß:
|: wir sehn und sehn dich wieder,
und nie mit Überdruß. :|

Der Gottheit Hauch umschwebet
die Wälder hoch und dicht;
sie liebt, was grünt und lebet,
in Mauern wohnt sie nicht;
nicht eitler Kunst Gepränge,
nein, Einfalt hebt sie nur;
|: gern hört sie Lobgesänge,
wie du sie lehrst, Natur! :|

Wie fühlt' ich oft dem Sitze
der Allmacht mich so nah,
wenn von des Berges Spitze
ich dein Erwachen sah!
Wie bin ich wonnetrunken
dann oft im stillen Hain
|: anbetend hingesunken,
ihr meinen Dank zu weih'n! :|

Um Wild nur zu berücken,
hab' ich so manche Nacht,
- glaubt's Brüder!- mit Entzücken
im Forste nicht gewacht!
Die Pracht gestirnter Höhen,
der Mond ergötzte mich;
|: indes oft ungesehen
das Wild vorüber schlich. :|

Zu solchen Seligkeiten,
vom Weichling nie erkannt,
winkt täglich dem Geweihten
Dianens Zauberhand.
Beschwerden nicht zu scheuen,
zu trotzen Frost und Glut,
|: stählt sie den Vielgetreuen
mit Nervenkraft und Mut. :|

Entzückt will ich dich preisen,
Natur, solang' ich bin!
Nichts soll mich dir entreißen,
du Allbeleberin!
Wohl dem, der dir ergeben
des Daseins froh genießt
|: und endlich sanft sein Leben
im trauten Forst beschließt.:|

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