Der Leichtsinn

(Was ist doch Karlinchen)

Gottfried Wilhelm Fink, deutscher Komponist evangelischen Geistlicher, dichtete und komponierte das Lied Der Leichtsinn 1810-11.

  • Text
  • Download

Downloadformate

Musiknoten zum Lied - Der Leichtsinn

Was ist doch Karlinchen
für ein hübsches Mädel,
in dem ganzen Städtel
find’t man sowas nicht,
so herlich eingericht!
Nä, 's ist eine Pracht,
dass das Herze lacht,
und wenn ich bei ihr bin,
fährt mir's durch den Sinn:
Karolinchen muss ich haben,
das kann mich erlaben!
Ei, wie hab' ich dich so gerne, Karlinchen!

Zuckersüß das Mündchen,
rosenrot der Backen,
schleierweiß der Nacken,
Augen wie die Nacht,
das ist eine Pracht!
Hannchen ist ein Kind.
Ich bin doch nicht blind!
Dass ich hübsch mit ihr tu',
was kann ich dazu?
Sie ist gar zu schön gezieret,
das hat mich verführet.
Warum bist du nicht so schöne, Hanninchen!

Ach, das Goldkarlinchen
brennt mir in dem Herzen
wie ein' Mandel Kerzen
hellerlichterloh
in einem Bündel Stroh.
Die ich hab geliebt,
Hannchen ist betrübt,
will sich legen in den Tod;
ei, behüte Gott!
wird ein andrer erscheinen,
hört sie auf zu weinen.
Soviel kann ich schon verstehen, Karlinchen!

Himmlisches Karlinchen!
Göttin gleiches Wesen,
ach, ich wär verlesen,
stürb in Gram und Leid
ob deiner Härtigkeit;
küsstest du mich nicht,
Engelsgesicht!
Weißt du wohl, wer du bist?
Mehr als Nickel List!
Schöner Dietrich aller Herzen,
Armut bringet Schmerzen!
Lass mich nicht am Hunger sterben, Karlinchen!

 Top