Der Landsknechtsorden

(Gott gnad dem großmächtigsten Kaiser fromme, Maximilian)

Der Landsknechtsordenist ein Lied über das Leben der Landsknechte, die besoldete Fußtruppen während des 16. Jahrhunderts waren.

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Musiknoten zum Lied - Der Landsknechtsorden

Gott gnad dem großmächtigsten Kaiser fromme, Maximilian!
Bei dem ist aufgekommen
ein Orden alle Land,
mit Pfeifen und mit Trummen,
Landsknecht sie genannt.

In Wammes und Halbhosen muß er springe,
Schnee, Regen, Wind alles achten geringe
und hart liegen für gute Speis,
mancher wollt gern schwitzen,
wenn ihm möcht werden heiß.

Also muss er sich in dem Land umbkehren
bis er hört von Krieg und Feindschaft der Herren,
darnach ist ihm kein Land zu weit,
darein lauft er mit Ehren,
bis er auch findt Bescheid.

Erstlich muß er ein Weib und Flaschen haben,
darbei ein Hund und einen Knaben:
Das Weib und Wein erfreut den Mann,
der Knab und Hund soll spüren,
was in dem Haus tut stan.

Das was der Brauch, Gewohnheit bei den Alten,
also soll es ein jeder Landsknecht halten.
Würfel und Karten ist ihr Zeitvertreib.
wo man hat guten Weine,
sollen sie sitzen bei.

Da sollen sie von Stürmen, Schlachten sage,
des müssen sie warten Nacht und Tage,
sie sollen reden von Krieges Not
wie man mit langen Spießen
den Feind sticht tot.

Wenn sie dann in' Kampf wollen gehn
mit Spieß und Helleparten sieht man sie balde
zum Fähnlein in die Ordnung stehn.
Dann tut der Hauptmann sagen:
"Die Feind wöll wir greifen an!"

Darnach hört man groß Geschütz und kleine,
"Her, her!" schreien die Frummen allgemeine.
So hebt sich an das Ritterspiel.
Mit Spießen und Helleparten
sieht man ihn fechten viel.

"Lerman, Lerman!" hört man die Trummen spechte,
Darbei setzens die ihren Rechte;
Ein grüne Heid ists Richters Buch,
darein schreibt man die Urteil
bis eim rinnts Blut in d' Schuch.

Das ist der Kriegsleut Observanz und Rechte,
sang Jörg Graff, ein Brudei aller Landsknechte;
Unfall hat ihm sein Freud gewendet,
war sunst im Orden blieben
willig bis an sein End.

Landsknechte waren besoldete Fußtruppen während des 16. Jahrhunderts. Einer von ihnen war der Landsknecht Jörg Graff, der nach einer Verletzung das Kriegshandwerk aufgeben musste und Volkssänger wurde. Er schrieb unter anderem den den Text zu diesem Lied.
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