Der Jäger ist auf dieser Erde
der glücklichste, der frohste Mann;
ihm macht die Habsucht nicht Beschwerde,
den Geiz'gen sieht er spottend an.
Er braucht nicht Geld, nicht Überfluß,
die Freiheit nur ist sein Genuß.
Wenn Schwelger noch im Schlummer liegen,
eilt er vergnügt dem Walde zu,
dort nur allein sucht er Vergnügen,
find't er Zufriedenheit und Ruh',
ganz alles Kummers unbewußt,
ist Jagen seine größte Lust.
Das schönste Los ist ihm beschieden,
dies zeigt ihm mancher scheele Blick;
von allen Gütern ist hienieden
Gesundheit doch das größte Glück;
sie ist um schweres Geld nicht feil,
doch ihm ward sie umsonst zuteil.
Im Grünen, in der Bäume Schatten
ruht er, wenn stark die Hitze drückt,
wo Lust und Wonne stets sich gatten,
weilt er vergnügt, ist er entzückt,
stets heiter schaut er um sich her,
nichts stört den frohen Sinn ihm mehr.
Auch mir ist diese Lust geworden,
mit keinem tausch' ich auf der Welt;
ich weihte mich Dianens Orden,
und nichts ist, was mir mehr gefällt.
Der Göttin dien' ich stets aufs neu'
und bleib' ihr bis zum Tode treu.
Nur dir alleine will ich leben,
Natur, Natur, solang' ich bin,
und dir von Herzen mich ergeben,
dir, holde Freudengeberin!
denn wer nur dir am Busen ruht,
dem geht es glücklich, geht es gut.