Das Steierland

(Hoch vom Dachstein an, wo der Aar noch haust)

Das Steierland auch bekannt unter dem Liedanfang als Hoch vom Dachstein an, wo der Aar noch haust ist ein steirsches Heimatlied, das hier in der Fassung aus Ludwig Erks Deutscher Liederhort, S. 57 präsentiert wird. Die Strophen 1-3 und 10 werden seit 1929 als steirische Landeshymne gesungen.

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Musiknoten zum Lied - Das Steierland

Hoch vom Dachstein an, wo der Aar noch haust,
bis zum Wendenland am Bett der Sav'
und vom Alptal an, das die Mürz durchbraust,
bis ins Rebenland im Tal der Drav'
Dieses schöne Land ist der Steirer Land,
ist mein liebes teures Heimatland,
dieses schöne Land ist der Steirer Land,
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo die Gemse keck von der Felswand springt
und der Jäger kühn sein Leben wagt;
wo die Sennerin frohe Jodler singt
am Gebirg, das hoch in Wolken ragt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo die Kohlenglut und des Hammers Kraft,
starker Hände Fleiß das Eisen zeugt
wo noch Eichen stehn, voll und grün von Saft
die kein Sturmwind je noch hat gebeugt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo der Mais und Haid'n herbstlich duftend blühn
Und des Obstes Füll' so lachend keimt;
Wo im Unterland süße Trauben glühn,
Deren edles Blut wie Perlen schäumt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo am Kirchweihfest noch alter Weis
Sanfter Zither Ton und Hackbrett klingt
Und der wackre Bursch rasch und flink im Kreis
Holde Dirnen froh im Tanze schwingt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo noch deutsches Wort und Handschlag gilt
Frommer Sinn noch herrscht und Tugend währt;
Wo auf Mädchenwang noch das Schamroth spielt
Und die Hausfrau klug den Segen mehrt
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo's im schlichten Rock, wie im Fürstengewand
Edle Männer gibt voll weisem Rat,
Die ein Schitz und Schirm frü' das treue Land
Rüstig vorwärts gehn in reger Tat
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo in jedem Arm die geerbte Kraft
Habsburgs Enkeln blüht voll alter Treu
Für den Kaiser gern jeder sich rafft
Und dann eisern steht in Schlachtenreih'
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo des Dampfes Kraft nun mit Sturmgewalt
Alles fortbewegt auf eis'ner Bahn
Und sich Fleiss und Müh' zeigen vielgestalt
Und ein neuer Geist als ihr Gespann
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Wo sich lieblich groß eine Stadt erhebt
hart am Atlasband der grünen Mur,
wo ein Geist der Kunst des Wissens lebt,
dort im hehren Tempel der Natur
Dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes teures Heimatland
dieses schöne Land ist der Steirer Land
ist mein liebes, teures Heimatland!

Jakob Dirnböck, der spätere Buchhändler und Verleger, war der Sohn eines Grazer Bäckers. Er dichtete den Text, der ursprünglich 10 Strophen hatte, zum 25-jährigen Bestehens der Steiermärkischen Landwirtschafts-Gesellschaft. Der Grazer Domorganist Ludwig Karl Seydler komponierte die Melodie und arrangierte sie für einen vierstimmigen Chor, die bei dem Festakt im Jahr 1844 erstmals aufgeführt wurde.

Am 3. Juli 1929 wurde die Melodie mit den Strophen 1-3 und 10 zur steierischen Landeshymne ernannt.

Vergleicht man Erks Fassung mit dem Originaltext, so fällt auf, dass Erk am Ende der vierten Strophe im nationalistischen Ton vom »deutschen Vaterland« spricht. Dirnböck verwendete jedoch durchgängig den Begriff »Heimatland«, was den heimatlichen Charakter des Lieds verstärkt.

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