Das Mantellied

(Schier dreißig Jahre bist du alt)

Das als Mantellied bekannte Volkslied »Der alte Reiter und sein Mantel« stammt von Carl von Holtei aus dem Melodram »Leonore« (1827) und wird auf eine Volksweise des 18. Jahrhunderts gesungen.

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Musiknoten zum Lied - Das Mantellied

Schier dreißig Jahre bist du alt,
hast manchen Sturm erlebt;
|: hast mich wie ein Bruder beschützet,
und und wenn die Kanonen geblitzet,
wir beide hab'n niemals gebebt. :|

Wir lagen manche liebe Nacht
durchnäßt bis auf die Haut.
|: Du allein, du hast mich erwärmet,
und was mein Herze gehärmet,
das hab' ich dir, Mantel, vertraut! :|

Geplaudert hast du nimmermehr,
du warst mir still und treu,
|: du warst getreu in allen Stücken,
darum laß ich dich auch nicht mehr flicken,
du Alter würdest sonst neu. :|

Und mögen sie mich verspotten,
du bleibst mir teuer doch;
|: denn wo die Fetzen 'runter hangen,
sind die Kugeln hindurchgegangen;
jede Kugel die macht' ein Loch. :|

Und wenn die letzte Kugel kommt
ins deutsche Herz hinein;
|: lieber Mantel, laß dich mit mir begraben,
weiter will ich von dir nichts haben,
in dich hüllen sie mich ein! :|

Da liegen wir zwei beide
bis zum Appell im Grab!
|: Der Appell der macht alles lebendig,
da ist es denn auch ganz notwendig,
daß ich meinen Mantel hab'! :|

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