Schier dreißig Jahre bist du alt,
hast manchen Sturm erlebt;
|: hast mich wie ein Bruder beschützet,
und und wenn die Kanonen geblitzet,
wir beide hab'n niemals gebebt. :|
Wir lagen manche liebe Nacht
durchnäßt bis auf die Haut.
|: Du allein, du hast mich erwärmet,
und was mein Herze gehärmet,
das hab' ich dir, Mantel, vertraut! :|
Geplaudert hast du nimmermehr,
du warst mir still und treu,
|: du warst getreu in allen Stücken,
darum laß ich dich auch nicht mehr flicken,
du Alter würdest sonst neu. :|
Und mögen sie mich verspotten,
du bleibst mir teuer doch;
|: denn wo die Fetzen 'runter hangen,
sind die Kugeln hindurchgegangen;
jede Kugel die macht' ein Loch. :|
Und wenn die letzte Kugel kommt
ins deutsche Herz hinein;
|: lieber Mantel, laß dich mit mir begraben,
weiter will ich von dir nichts haben,
in dich hüllen sie mich ein! :|
Da liegen wir zwei beide
bis zum Appell im Grab!
|: Der Appell der macht alles lebendig,
da ist es denn auch ganz notwendig,
daß ich meinen Mantel hab'! :|