Wenn ich sie von ferne sehe,
leuchtend in dem ros'gen Schein,
zieht ein übergroßes Wehe
mir in Herz und Busen ein.
Heißes Sehnen und Verlangen
hält mich wunderbar umfangen,
|: bis ich sie geherzt, geküßt,
bis sie ganz mein eigen ist. :|
Ja, sie ist nicht kalt und spröde,
wie so viele Schönen sind.
Ist der Freier nur nicht blöde,
er sehr leicht ihr Herz gewinnt.
Glutenreich ist ihre Minne;
süß verwirrt sie alle Sinne,
|: wenn ich sie geherzt, geküsst,
wenn sie ganz mein eigen ist. :|
Und so kosen wir zusammen
tief bis in die Mitternacht;
bis sie meines Herzens Flammen
lichterloh hat angefacht,
bis ich stammelnd, bis ich trunken
ihr zu Füßen hingesunken,
|: bis mein müdes Haupt vergisst,
dass sie ganz mein eigen ist. :|