Dar Vugelbärbaam

(Kenn schinern Baam gibt's wie enn Vugelbärbaam)

Das Gedicht Dar Vuglbärbaam, den Symbolbaum des Erzgebirges, dichtete Max August Schreyer.

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Musiknoten zum Lied - Dar Vugelbärbaam

Kann schinn’rn Baam gippt’s,
wie dann Vuglbärbaam,
Vuglbärbaam, ann Vuglbärbaam.
As wärd a su lächt nett ann
schinn’rn Baam gahm,
schinn’rn Baam gahm,
ei ja ei ja, ei ja, ann Vuglbärbaam,
ann Vuglbärbaam,
ann Vuglbärbaam,
ei ja, ei ja, ann Vuglbärbaam,
ann Vuglbärbaam, ei ja.

Bei’n Kann’r sein Haus
Stieht a Vuglbärbaam,
Do sitzt unn’rn Kann’r
Sei Weibs’n drnahm.
Ei ja, ei ja,...

No loßt sa näht sitz’n
Se schleft ja drbei –
Unn hoht se’s verschlohf’n,
Do huln mr sche rei.
Ei ja, ei ja,...

Unn wenn iech gestorm bieh
Iech wär’sch nett drlaam –
Do pflanzt off mei Grob
Fei ann Vuglbärbaam!
Ei ja, ei ja,...

Dann kann schinn’rn Baam gippt’s
Wie dann Vuglbärbaam –
As ka eich su lächt nett
Ann schinn’rn Baam gahm!
Ei ja, ei ja,...

Der Vogelbeerbaum, auch Eberesche genannt und volkstümlich als Quitsche bekannt, ist der Symbolbaum des Erzgebirges. Er gilt als anspruchslos und wird auch gerne in Häusernähe gepflanzt. Somit symbolisiert er die Bodenständigkeit des Erzgebirges, dessen Geschichte zwar nicht immer froh und heiter war, das aber seine Traditionen und Kultur bis heute bewahrt hat – nicht zuletzt auch in handwerklichen Künsten.

Das Ende des 19. Jahrhunderts entstandene erzgebirgische Volks- und Heimatlied war bereits vor 1900 überregional beliebt und verbreitet. Gedichtet hat es der sächsischen Förster und Mundartdichter Max August Schreyer (1845-1922) auf die Melodie des bereits bekannten österreichischen Volkslieds Steyrischer Walzer. Dieses Lied war vor allem im Ausseer Land in der Steyermark verbreitet.

Als Förster hatte Schreyer sich mit ganzem Herzen der Natur verschrieben und verarbeitete das Thema Natur mehrfach in seinen Werken. Entstanden ist der Text vermutlich im Jahr 1887.

Max Schreyer, der dem Erzgebirge sehr verbunden war, dichtete das Lied vermutlich bereits im Jahr 1887. Öffentlich gesungen wurde es aber erst am 6. Oktober 1892 zur Feier der Hochzeit seines Bruders.

Erstmals gedruckt wurde das Gedicht 1894 in der Leipziger Sammlung Wie's Volk redt. Großer Erfolg war dem Lied jedoch nicht beschiedenen. Große Verbreitung fand das Lied erst, als es in der Schreibweise »Dar Vugelbärbaam« mit Text, Noten und farbiger Illustration auf einer Postkarte gedruckt wurde. Damit begann die Erfolgsgeschichte des Lieds, deren nächstes Kapitel die damals berühmten Harfenmädchen aus Pressnitz das Lied in ihr Programm aufnahmen. Daraufhin wurde es in ganz Deutschland bekannt.

Viele Volksmusikstars haben den Dar Vuglbärbaam im Repertoire, so u.a. Eberhard Hertel. Dass man die peppige Melodie mit einem modern-frechen Text und flottem Party-Sound auch heute noch in Diskotheken präsentieren kann, zeigten die jungen Dorfrocker, die mit ihrer Version vom Vogelbeerbaum einen Hit landen konnten.

Tom Borg, 4. Mai 2023

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