Wolfgang Amadeus Mozart

Unvergessener Zauberer der Musik

Was die Mitwelt ihrem größten musikalischen Genius schuldig geblieben ist, hat die Nachwelt durch eine sich stets vermehrende Liebe und Verehrung vergolten. Wolfgang Amadeus Mozart steht heute noch so frisch und jung vor uns wie vor 250 Jahren. Der unwiderstehliche Zauber seiner Musik beruht auf der innigen Verbindung seiner südländischen Melodiefreudigkeit mit der deutschen Tiefe und Gemütskraft. An Leichtigkeit und Mühelosigkeit des Schaffens kommt ihm nur Schubert nahe. Überall wo er ging und stand, begleiteten ihn musikalische Visionen, die er oft nicht Zeit hatte, zu Papier zu bringen.

Wenn wir in Wolfgang Amadeus Mozart vielfach nur den unnachahmlichen Meister des galanten Rokokostils bewundern, so übersehen wir dabei oft geflissentlich die dämonische Seite seines Schaffens, die doch aus seinem musikalischen Charakterbilde nicht zu streichen ist.

Infolge seiner universellen Begabung ist kaum ein Gebiet, auf dem er nicht Bleibendes und Epochemachendes geleistet hat; allem voran in der Oper, mit der er überhaupt erst zum Begründer einer nationalen Eigenkunst geworden ist.

Der Sinfoniker Mozart steht ebenfalls auf einer kaum zu überbietenden Höhe; man braucht nur an die drei, im Sommer 1788 entstandenen größten Sinfonien zu erinnern: die leuchtende in Es-Dur, die tragische in g-Moll und die meisterhaft gearbeitete in C-Dur, die sogenannte "Jupiter-Sinfonie".

Mit seinem ihm so oft vorgeworfenen Mangel an Lebensklugheit und seinem glühenden Patriotismus wusste Wolfgang Amadeus Mozart sich nicht in eine Welt zu schicken, die, in seichtem Rationalismus befangen, dem Genius auf seinen Wolkenflügen nicht zu folgen vermochte. Trotzdem hat dieser kleine, unansehnliche Mann, der bescheidener als ein Tagelöhner lebte und nur, wenn ihm das Glück gewogen, in fröhlichem Freundeskreise ausgelassen war, eine Weltmission erfüllt, die noch bis in unsere Tage weiterwirkt.

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