Jahreszeiten

Weihnachtslieder

Weihnachten in Spanien

Von Christa Schyboll

Feliz Navidad!, ruft man sich freundlich zu Weihnachten in Spanien zu. Doch Geschenke gibt’s noch keine. Die kommen für die Kinder erst am 6. Januar mit dem Dreikönigsfest. Die Heiligen aus dem Morgenland bringen dann die Gaben für die braven Kinder. Die unartigen Kinder erhalten, wie auch in so manchen anderen Ländern, nur ein Kohlestück. Die Ankunft der Weisen aus dem Morgenland wird mit einem großen Umzug gefeiert.

Zuvor jedoch gibt es eine ruhige, besinnliche Adventszeit – so dies für die Menschen der Gegenwart auch machbar ist.

Seit den 80er Jahren setzt sich in Spanien mehr und mehr aber auch der Einfluss der mitteleuropäischen und angelsächsischen Länder durch. Das bedeutet das Aufstellen eines Weihnachtsbaumes in vielen Familien und das auch nun frühere Geschenke-Verteilen schon am Heiligen Abend.

Der Truthahn steht als Festessen für die ganze Familie auf dem Speiseplan, die sich am Heiligen Abend versammelt, um gemeinsam die Mitternachtsmette um 24.00 Uhr zu begehen. Man nennt sie Misa del Gallo. Übervolle Kirchen sind auch in Spanien an diesem Tag die Regel. Die alten spanischen Weihnachtslieder werden gesungen und viele küssen auch das Jesuskind in der Krippe.

Nach der Messe geht’s bei vielen Gemeinden hoch her. Man trifft sich am Feuer und tanzt und musiziert.

Ein spezieller baskischer Brauch zu Weihnachten ist das Erscheinen eines Köhlers aus den Bergen. Man nennt ihn Olentzero. Er wird auf den Schultern der Einwohner durch das Dorf getragen. Er bringt den Kindern in der Nacht zum 24. Dezember Geschenke. Die Legende um den Olentzero ist vielfältig und wird je nach Region anders überliefert.

Beliebt sind in Spanien auch gewisse Weihnachtsspiele. So wird beispielsweise der Kindermord des Königs Herodes zum Spielthema gemacht. Bei anderen Spielen schlüpfen Kinder für einen Tag in die Rolle eines Bischofs.

In der Zeit vom 30. Dezember bis zum 1. Januar wird die Fiesta de la Coretta gefeiert. Holz ist dann der Mittelpunkt der Aktivitäten. Es wird gesammelt, das Brennholz wird gesegnet, eine Kiefer gefällt, und diese wird festlich geschmückt in einem Umzug durch den Ort getragen.

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