Jahreszeiten

Weihnachtslieder

Weihnachten in Schweden

Von Christa Schyboll

Julfest nennt man das Weihnachtsfest in Schweden. Es hat eine lange Tradition und entstammt den alten Mittwinter-Bräuchen. Dazu wurde das Julbrot gebacken, das Julbier gebraucht und Julstroh in der Julstube verstreut. Vieles, was in Schweden heute weihnachtliches Brauchtum ist, ist auch in den anderen skandinavischen Ländern Norwegen, Dänemark und teils Finnland ein wenig ähnlich.

In Schweden beginnen die Festlichkeiten am Heiligen Abend. Es ist Brauch, dem Kobold Tomte eine Schüssel mit Brei auf die Fensterbank zu stellen. Denn diesen liebt er und man stimmt ihn gütig. Tomte wird dann als wohlgesonnener kleiner Hausgeist auch darauf verzichten, Schabernack zu treiben und die Menschen zu ärgern.

Um das Julfest ranken sich noch viele alte Bräuche: Die Geschenke-Übergabe nennt man Julklapp. Nach alter Sitte klopft der Schenkende heftig an die Tür und stößt sein Weihnachtsgeschenk in den Raum. Mancherorts verbirgt der Schenkende aber auch seine Hand in einem Handschuh aus Silberpapier, damit ihn niemand an der Handformung erkennen kann, und überreicht so das Geschenk anonym, indem er seine unerkannte Hand mit dem Geschenk durchreicht. Die Geschenke sind oftmals witzig vom Inhalt her und auch fröhlich verpackt. Auch werden namenlose Gedichte dazu gelegt. Nun muss man raten: Von wem könnte das Geschenk denn stammen!? Es ist ein Feiertagsspiel für alle.

Um den Julbock ranken sich andere Sitten. Er wird aus Stroh gefertigt, mit einem Band umflochten und zu Weihnachten lichterloh verbrannt. Der Überlieferung nach stammt der Brauch wahrscheinlich von den armen Bauern früherer Zeiten, die in baumarmen Gegenden kein Holz für den Kamin im Winter hatten und drauf angewiesen waren, Heu zu verbrennen oder trockene Reisigäste. Der Julbock wird oftmals auch als der Ziegenbock des Gottes Thor dargestellt. Er wird in Lebensgröße angefertigt und auf dem Rücken trägt er reiche Gaben. Der Klapperbock steht für einen verkleideten Geist, der die Kinder stößt, wenn sie nicht beten wollen.

Der 13. Dezember wird besonders schön gefeiert. Es ist der Tag der Heiligen Lucia. Ein weißgekleidetes Mädchen trägt einen Lichterkranz auf dem Haupt, weckt die Schlafenden in den Familien und bringt ihnen das Frühstück, zu dem auch das skandinavische Safranbrot gehört. Jedes Dorf und jede Stadt hat ihre eigene Lucia-Braut.

Der Saunagang am Heiligen Abend ist für viele Familien obligatorisch. Danach versammelt man sich um den Lichterbaum in der Wohnstube. Julschinken und viele andere Köstlichkeiten gehören zum guten Essen. Danach beginnt der Tanz um den Baum und das Singen der Lieder.

Der Höhepunkt der Festivitäten ist der Heilige Abend. Hier werden die traditionellen Speisen aufgetischt.

Am 13. Januar endet das Julfest mit einem zünftigen Gelage.

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